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Moderne Herzinfarkt-Therapie: Zeit ist Muskel!

Wenn sich ein Herzkranzgefäss verschliesst, zählt jede Minute: Je länger der Verschluss in der sogenannten Herzkranzarterie besteht, desto mehr Herzmuskelgewebe, das von diesem Blutgefäss versorgt wird, geht zugrunde. Deshalb muss das Gefäss so rasch wie möglich mit einem Herzkatheter-Eingriff wieder durchgängig gemacht werden. Solche Eingriffe sind nur in spezialisierten Zentren möglich. Das Stadtspital Zürich sichert am Standort Triemli rund um die Uhr die Notfallversorgung von Herzinfarkt-Patientinnen und -Patienten. Dazu stehen mehrere topmoderne Herzkatheter-Labors zur Verfügung. Ein eingespieltes Team, bestehend aus Ärzten und Pflegenden, gewährleistet diesen 24-Stunden-Notfalldienst. Diese Fachpersonen stellen sicher, dass rund 400 Patientinnen und Patienten pro Jahr mit einem gefährlichen Herzinfarkt sofort und 400 weniger schwerwiegende Fälle pro Jahr innerhalb von 24 Stunden behandelt werden.

Wie ein Herzkatheter funktioniert
Der zuweisende Arzt oder Rettungssanitäter übermittelt vorgängig digital das EKG, das nochmals beurteilt wird. Besteht der Verdacht auf einen akuten Verschluss eines Herzkranzgefässes (Herzinfarkt), wird die Patientin oder der Patient unverzüglich ins Herzkatheter-Labor im Triemli gebracht. Dort schiebt der Kardiologe in örtlicher Betäubung einen Katheter über die Unterarmarterie oder über die Leistenarterie zum Herzen vor. Damit spritzt er Kontrastmittel in die Herzkranzgefässe, um zu erkennen, wo sich der Verschluss befindet. Ist eine verschlossene Koronararterie als Ursache des Herzinfarkts identifiziert, führt der Herzspezialist einen Ballonkatheter zur erkrankten Gefässstelle. Er erweitert das Engnis, indem er einen kleinen, länglichen Ballon im Katheter aufbläst. In der Regel wird anschliessend eine Gefässtütze, ein so genannter Stent implantiert. Er verhindert, dass sich das Herzkranzgefäss wieder verschliesst. Dazu dienen auch Medikamente, welche die Blutgerinnung hemmen und Blutgerinnsel auflösen. Zudem kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die das Herz entlasten und seine Arbeit unterstützen.

Nachsorge
Die Weiterbetreuung der Patientinnen und Patienten erfolgt während mindestens 24 Stunden auf einer Überwachungsstation, die auf Herzinfarkte spezialisiert ist – bei grossen Herzinfarkten auch auf der Intensivstation. Anschliessend verbleiben die Betroffenen noch zwei bis sieben Tage im Spital. Empfehlenswert ist danach häufig eine ambulante oder eine stationäre Herz-Rehabilitation, damit die Herzinfarkt-Patienten wieder Vertrauen in ihren Körper gewinnen und mit Lebensstil-Veränderungen einem zweiten Infarkt vorbeugen können. 

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