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Einblick in den Alltag einer angehenden Ernährungsberaterin

Siga Bechtold absolviert im Rahmen ihres Bachelorstudiums in Ernährung und Diätetik an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) ein einjähriges Praktikum im Stadtspital Zürich Triemli. Im Kurzinterview gibt Siga Einblicke in ihren Alltag als angehende Ernährungsberaterin.

Alltag Ernährungsberaterin

Was genau machst du als angehende Ernährungsberaterin im Spital? 

Während meines Praktikums setze ich mein theoretisches Wissen aus dem Studium in die Praxis um. Derzeit berate ich Patient*innen auf der viszeralchirurgischen Station, die nach operativen Eingriffen am Magen-Darm-Trakt betreut werden. Wenn beispielsweise ein Teil des Magens entfernt wird, initiieren wir einen sogenannten Kostaufbau, um die Verträglichkeit der Nahrung zu beobachten. Ambulant betreue ich Patient*innen mit Krebserkrankungen, die nach dem Spitalaufenthalt weiterhin eine Ernährungsberatung benötigen. 

Generell betreut ein Krankenhaus Patient*innen mit speziellen gesundheitlichen Bedürfnissen, wie zum Beispiel Menschen mit Schluckstörungen, künstlicher Ernährung, Wundheilungsstörungen, Leber- oder Nierenerkrankungen. Als Ernährungsberaterin entwickle ich massgeschneiderte Ernährungsinterventionen, die den besonderen Anforderungen dieser Patientengruppen gerecht werden. 

 Neben der direkten Patientenversorgung spiele ich als Ernährungsberaterin auch eine wichtige Rolle bei der Schulung von Pflegepersonal und anderen Mitarbeitenden. Wir vermitteln Wissen über ernährungsrelevante Aspekte, was dazu beiträgt, das Bewusstsein für eine zielgerichtete Ernährung im gesamten Spital zu fördern. 

Arbeitest du auch mit anderen Berufsgruppen zusammen?

Ja, als Ernährungsberaterin stehe ich im Austausch mit vielen anderen Berufsgruppen im Spital: Mit der Pflege, den Ärzt*innen, der Hotellerie, der Diätküche oder auch mit der Logopädie sowie weiteren Therapien. Die interprofessionellen Absprachen sind sehr wichtig, damit alle richtig informiert sind und an einem Strang ziehen. Daher werden regelmässig interprofessionelle Rapporte abgehalten oder wir gehen mit auf die Visiten, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Aus diesem Grund dokumentiere ich meine Arbeit nach jedem Patient*innenkontakt schriftlich in unserer Spitalsoftware. 

Wie gefällt dir der Beruf der Ernährungsberaterin?

Sehr gut! Ich schätze besonders die Vielseitigkeit meines Berufs. Einerseits habe ich viel Kontakt mit Menschen, andererseits habe ich ruhige Arbeitsphasen im Büro. Im Büro kann ich mich in die Fachliteratur vertiefen, Beratungsunterlagen für die Patient*innen erstellen oder ich kann bei Fachvorträgen mitwirken.  

Die Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich, jede*r Patient*in ist anders und benötigt eine individuelle Therapie, um die Bedürfnisse abzudecken. Im Spital trifft man auf viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, so ist keine Beratung gleich.

Ich übe einen Beruf aus, der nachweislich hilft, den Spitalaufenthalt für die Patient*innen zu verkürzen und den Therapieerfolg steigert. Für mich ist das sehr erfüllend.

Hier im Ernährungsberatungsteam fühle ich mich zudem sehr gut aufgehoben. Es gibt viele erfahrene Ernährungsberaterinnen und ich profitiere von ihrem grossen Erfahrungsschatz. Der Austausch mit anderen Berufsgruppen ist unkompliziert, dazu trägt sicherlich auch die Du-Kultur bei. Ausserdem bringt die Ernährungswissenschaft regelmässig neue Erkenntnisse. Als Ernährungsberaterin verpflichtet man sich deshalb zu lebenslangem Lernen. Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Beruf für mich wichtig, erfüllend, abwechslungsreich, anspruchsvoll und nie langweilig ist.

Wie wird man Ernährungsberaterin? 

Die Berner Fachhochschule BFH, die Fernfachhochschule Schweiz FFHS oder die Haute école de santé de Genève (HEdS - Genève) bieten den Studiengang «Ernährung und Diätetik» in der Schweiz an. Die theoretischen Aspekte werden im Präsenzstudium erlernt, der Praxistransfer findet durch mehrere Pflichtpraktika während und nach dem Bachelor-Studium statt.

Ich habe an der FFHS in Zürich studiert. Momentan ist das die einzige Fachhochschule, welche den Studiengang berufsbegleitend anbietet. Als dreifache Mutter von schulpflichtigen Kindern bin ich sehr froh, dass dieses Angebot besteht und ich meinen Traumberuf auch mit Familie unter einen Hut bringen kann.

Bietet ihr Einblicke in die Ernährungsberatung für Studierende an?

Ja! Falls du Interesse an einem Einblick in unsere Arbeit hast, darfst du dich als Studierende*r Bachelorstudiengang Ernährung & Diätetik gerne unter der Telefonnummer 044 416 67 40 bei uns melden.

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