Global Navigation

Erinnerungen im Spiegel der Kunst - temporäre Kunstinstallation im öffentlichen Raum

In Zürich steht aktuell der Umgang mit Erinnerungskultur auf dem Prüfstand und löst teils Kontroversen aus. Im Zentrum stehen dabei nicht nur Fragen an «was» oder «wen» im öffentlichen Raum erinnert werden soll, sondern «wie». Es sind die Denkmäler, die in diesem Kontext weit über das künstlerische Artefakt hinauswirken. Als Symbole einer vermeintlich gemeinschaftlichen Erinnerung sind sie Auslöser vieler Debatten.

Um zu erörtern, welche Rolle die Kunst im Spannungsfeld des Erinnerns einnehmen kann, wurden die Schweizer Künstlerin Olivia Wiederkehr und das deutsche Kollektiv PARA eingeladen, im Laufe der Jahre 2024 und 2025 jeweils eine temporäre Kunstintervention für Zürich zu entwickeln. 

Olivia Wiederkehr «Schmerzh»

2. bis 22. September 2024

Bullingerplatz, Idaplatz, Lindenplatz, Louis-Favre-Platz, Röschibachplatz und Alter Bahnhof Letten

Mit dem ersten Projekt im September 2024 eröffnet die in Zürich arbeitende Künstlerin Olivia Wiederkehr neue Perspektiven auf das Thema Erinnerungskultur. Keine Erfolgsgeschichte wird erzählt und keine Skulptur errichtet; stattdessen lässt die Künstlerin die Stadt Zürich über ein ephemeres Element sprechen: Über einen Duft. Düfte können Gefühle hervorrufen und uns an Vergangenes erinnern. In ihrer Kunstinstallation «Schmerzh» überträgt Wiederkehr dieses individuelle Erinnerungsvermögen auf das kollektive Gedächtnis der Stadt Zürich. An sechs Orten, die mit Ereignissen der jüngeren Vergangenheit in Verbindung stehen, lädt die Künstlerin ein, den Duft unserer Geschichte zu riechen und uns zu erinnern. Dieser Prozess kann auch schmerzvoll sein.

Zur Website «Schmerzh»

Eröffnung: Montag, 2. September 2024, 18 Uhr, Stazione Paradiso, Wasserwerkstrasse 89A, 8037 Zürich

Talks – Zürcher Gespräche zu Kunst im öffentlichen Raum

#1 Erinnerungskultur im Spiegel der Kunst – Analyse des Gegenwärtigen

11. September 2024, 18 Uhr
Kirchgemeindehaus Wipkingen, Kleiner Saal, Rosengartenstrasse 1, 8037 Zürich

Das erste Zürcher Gespräch zu Kunst im öffentlichen Raum widmet sich einer kritischen Bestandsaufnahme der Erinnerungskultur mit Fokus auf die Kunst. Wir fragen nach bestehenden künstlerischen Formaten und aktuellen Entwicklungen. 

Gesprächsteilnehmer*innen:  

  • Krzysztof Czyżewski (polnischer Schriftsteller, Regisseur, interkultureller Aktivist und Mitgründer Zentrum Borderland - Arts, Cultures, Nations in Sejny) 
  • San Keller (Künstler und Co-Leiter BA Kunst + Vermittlung, Hochschule Luzern)   
  • Rachel Mader (Kunstwissenschaftlerin, Design Film Kunst, Hochschule Luzern)

Moderation: 

  • Heiko Schmid und Jörg Scheller (Kommission KiöR)  

#2 Erinnerungskultur im Spiegel der Kunst – Rituale des Alltäglichen

24. September 2024, 18 Uhr
Kirchgemeindehaus Wipkingen, Kleiner Saal, Rosengartenstrasse 1, 8037 Zürich

Anlässlich der Kunstprojektes von Olivia Wiederkehr wird die Frage gestellt, wie künstlerische Interventionen alltägliche Handlungsweisen und Rituale aufgreifen und neu interpretieren können. Hierbei soll auch die Bedeutung ephemerer, künstlerischer Eingriffe für die Erinnerungskultur verhandelt werden.  

Gesprächsteilnehmer*innen:  

  • Michael Hiltbrunner (Kulturanthropologe und Kurator am Rehmann-Museum)
  • Eva Schumacher (Historikerin und Ethnologin)  
  • Olivia Wiederkehr (Künstlerin)

Moderation: 

  • Heiko Schmid (Vorsitzender Kommission KiöR)  

Weitere Informationen