Engagements Kreislaufwirtschaft
Als Einzelperson, Gruppe, Verein oder andere Organisation können Sie sich auf viele Arten für eine nachhaltigere Stadt Zürich einsetzen. ERZ stellt Ihnen hier Möglichkeiten und Hilfsmittel vor, die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen können. Zahlreiche weitere Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren, bieten Ihnen auch die Zürcher Gemeinschaftszentren.
Tauschplatz auf privatem Grund
Des einen Müll ist des anderen Schatz: Durch einen Tauschplatz, physisch oder digital, können gut erhaltene Gegenstände an andere Personen weitergegeben werden. Damit wird Abfall vermieden, die Umwelt und das Portemonnaie geschont.
Anleitung
- Standort finden: Der ideale Standort für den Tauschplatz muss öffentlich zugänglich und trocken sein. Vielleicht gibt es in Ihrer Siedlung einen Aufenthaltsraum oder Velokeller? Achtung: Der Tauschplatz darf nicht auf öffentlichem Grund stehen (z.B. Trottoir).
- Tauschplatz einrichten: Ein offenes Gestell eignet sich gut, um Objekte sichtbar zu platzieren. Auf Plattformen wie Tutti, Ricardo oder Facebook-Marketplace finden Sie gut erhaltene Secondhand-Möbel. Es lohnt sich auch, in der Nachbarschaft zu fragen, vielleicht steht das ideale Möbel schon ungenutzt in der Nähe.
- Beschriftung Tauschplatz: Beschriften Sie den Tauschplatz und bringen Sie ein kleines Plakat mit «Verhaltensregeln» an. Eine wichtige Regel ist, dass der Tauschplatz nicht als Entsorgungsmöglichkeit missbraucht wird. Es sollen nur funktionstüchtige und saubere Gegenstände gebracht werden.
- Team definieren: Ein kleines Team von zwei bis drei Personen (inkl. einer hauptverantwortlichen Person) zusammenstellen. Dieses Team schaut, dass der Tauschplatz immer ordentlich ist.
- Einweihung planen: Vielleicht steht ein Quartierfest an, wo der Tauschplatz eingeweiht und bekannt gemacht werden kann?
- Aus Erfahrung weiss man, dass Passant*innen schnell verstehen, worum es geht. Sie bringen oder nehmen Objekte kostenlos mit.
- Damit der Tauschplatz benutzt wird, ist es wichtig, dass er immer ordentlich aussieht. Darum kümmert sich das im Vorherein definierte Team,
- Es empfiehlt sich, das Gestell zwei bis drei Mal pro Woche aufzuräumen. Gegenstände, die länger liegen bleiben oder gar kaputt sind, sollten entsorgt werden.
- Digitaler «Standort»: Ein Tauschplatz lässt sich auch ganz einfach digital einrichten. Gründen Sie dafür z.B. eine Gruppe auf Facebook, Whatsapp oder anderen Sozialen Medien. Laden Sie Familie, Freunde, Nachbarschaft, Quartier oder Siedlung ein, beizutreten. Geeignete Online-Plattformen gibt es zu genüge.
- Anschlagbrett: Manchmal lassen die Platzverhältnisse keinen physischen Tauschplatz zu. Aber vielleicht hat es in Ihrem Wohnhaus oder in Ihrer Siedlung ein Anschlagbrett («schwarzes Brett»)? Dieses kann ebenfalls genutzt werden, um Kleiderstücke mit Fotos/Beschreibungen den anderen Bewohner*innen zu vermitteln, oder nach etwas spezifischem zu suchen.
- Bücherliebhaber*innen können auch einen Tauschplatz speziell für Bücher einrichten. Die Vorbereitung und der Betrieb bleiben gleich. Bei «e chline Schritt» findet man Inspiration und weitere Tipps und Tricks.
Öffentlicher Kleiderschrank oder Bücherschrank
Schweizer*innen besitzen im Schnitt 118 Kleidungsstücke. 40% davon werden maximal vier Mal jährlich oder gar nie getragen. Es wäre schade, diese Kleider einfach zu entsorgen. Mit einem öffentlichen Kleiderschrank können die Kleider weitergegeben werden. Auch mit einem öffentlichen Bücherschrank kann das gleiche Prinzip des Tauschplatzes angewendet werden. Damit machen Sie anderen nicht nur eine Freude, sondern Sie schonen auch Ressourcen.
Anleitung (Beispiel Faircustomer)
- Standort finden: Der ideale Standort für den Kleiderschrank muss zugänglich und trocken sein. Vielleicht gibt es in Ihrer Siedlung einen Aufenthaltsraum oder Velokeller? Achtung: Der Kleiderschrank darf nicht auf öffentlichem Grund stehen (z.B. Trottoir).
- Team definieren: Ein kleines Team von 2-3 Personen (inkl. einer hauptverantwortlichen Person) zusammenstellen. Dieses Team schaut, dass der Kleiderschrank immer ordentlich ist.
- Kleiderschrank vorbereiten/bestellen: Faircustomer kann drei kostenlose Stationen zur Verfügung stellen. Natürlich können Sie auch selbst einen Schrank stellen, beispielsweise secondhand über Online-Seiten wie Tutti, Ricardo oder Facebook-Marktplatz. Es lohnt sich auch, in der Nachbarschaft herumzufragen, vielleicht steht das ideale Möbel schon ungenutzt in der Nähe.
- Faircustomer hat gute Erfahrungen damit gemacht, einen Schrank je für Kinder und Erwachsene separat zu bewirtschaften. Kleider für Erwachsene können eher aufgehängt werden, bei Kinderkleidung ist es praktisch, wenn es viele Regalflächen hat, beschriftet nach Altersgruppen.
- Beschriftung Kleiderschrank: Beschriften Sie den Kleiderschrank und hängen Sie ein kleines Plakat mit «Verhaltensregeln» auf. Eine wichtige Regel ist, dass der Kleiderschrank nicht als Entsorgungsmöglichkeit missbraucht wird. Es soll nur saubere und intakte Kleidun gebracht werden.
- Einweihung planen: Vielleicht steht ein Quartierfest an, wo der Kleiderschrank eingeweiht und bekannt gemacht werden kann?
- Aus Erfahrung weiss man, dass Passant*innen schnell verstehen, worum es geht. Sie bringen und/oder nehmen Kleider kostenlos mit.
- Damit der Kleiderschrank benutzt wird, ist es wichtig, dass es immer ordentlich aussieht. Darum kümmert sich das Organisationsteam.
- Faircustomer empfiehlt, den Schrank zwei bis drei Mal pro Woche aufzuräumen und rechnet dafür mit einem Zeitaufwand von ca. 20min pro Woche. Achtung: Kaputte Kleidung gehört in den Kehricht, nicht in die Textilsammlung.
- Falls der Schrank keinen Anklang findet, bringt ihn Faircustomer nach ca. 3 Monaten an einen anderen Standort.
- Digitaler «Standort»: Ein Kleiderschrank lässt sich auch ganz einfach digital einrichten. Eröffnen Sie eine Facebook- oder Whatsapp-Gruppe, die Sie mit der Nachbarschaft, der Siedlung, Freunden usw. teilen. Geeignete Online-Plattformen gibt es zu genüge.
- Anschlagbrett: Manchmal lassen die Platzverhältnisse keinen physischen Kleiderschrank zu. Aber vielleicht hat es in Ihrem Wohnhaus oder in Ihrer Siedlung ein Anschlagbrett («schwarzes Brett»)? Dieses kann ebenfalls genutzt werden, um Kleiderstücke mit Fotos/Beschreibungen den anderen Bewohner*innen zu vermitteln, oder nach etwas spezifischem zu suchen.
Öffentlicher Kühlschrank
Food Waste ist für 25 Prozent der Umweltbelastung des Schweizer Ernährungssystems verantwortlich und belastet somit die Umwelt so stark, wie 50 Prozent des Schweizer Autoverkehrs. Das geht auch ins Portemonnaie: Pro Person und Jahr gehen rund 90 kg essbare Lebensmittel verloren – das kostet jede*n Schweizer*in jährlich mehr als 600 Franken.
Ein öffentlicher Kühlschrank von Madame Frigo kann diesem Problem entgegenwirken und den Food-Waste in einem Quartier reduzieren. Im Kühlschrank können noch geniessbare Lebensmittel deponiert oder gratis mitgenommen werden. Wer besonders engagiert ist, kann auch aussortierte Lebensmittel von Geschäften abholen und in den Frigo stellen.
Anleitung (Beispiel Madame Frigo)
- Standort finden: Der ideale Standort muss zugänglich und gut frequentiert sein. Zudem muss ein Stromanschluss vorhanden sein. Achtung: Der Kühlschrank darf nicht auf öffentlichem Grund (z.B. Trottoir) stehen.
- Team definieren, denn gemeinsame Betreuung geht besser: Jedes Team definiert eine Hauptverantwortungsperson.
- Kühlschrankhaus bauen: Sollte der Kühlschrank der Witterung ausgesetzt sein, wird zu seinem Schutz ein Häuschen gebaut. Die Anleitung für den Bau stellt Madame Frigo zur Verfügung.
- Rechtliche Abklärungen: Madame Frigo klärt die Betriebsregelungen rechtlich ab und es erfolgt eine Anmeldung beim kantonalen Lebensmittelamt. Die rechtlichen Regelungen sind verpflichtend.
- Einweihung planen: Vielleicht steht ein Quartierfest an, wo der Kühlschrank eingeweiht und bekannt gemacht werden kann?
- Hygienekontrollen: Es muss eine regelmässige Kontrolle der Kühlschrankhygiene und der darin befindlichen Produkte stattfinden. Die Kontrollen werden protokolliert und in regelmässigen Abständen an Madame Frigo geschickt.
- Realisierungsbeitrag: Bei Madame Frigo sind Sie im Schadensfall durch Vereins-Betriebshaftpflichtversicherung versichert. Ausserdem bietet der Verein stets Unterstützung bei Fragen und Anliegen und leiht bei Bedarf sogar den Kühlschrank (und das Häuschen). Um diese Dinge möglich zu machen, sind Kühlschrankbetreiber*innen angehalten, einen einmaligen Unterstützungsbeitrag zu leisten (CHF 199.- ohne Häuschen, CHF 499.- mit Häuschen).
Wer nicht direkt einen eigenen Frigo betreiben möchte, kann sich auch am Betrieb bereits bestehender Madame-Frigo-Standorte beteiligen. Mehr Informationen auf madamefrigo.ch.
Sind Sie Anbieter*in eines ähnlichen Programms? Melden Sie sich gerne bei uns für eine Erwähnung auf unserer Website: kreislaufwirtschaft.erz@zuerich.ch
Flohmarkt
Flohmärkte sind eine gute Gelegenheit, gebrauchten Gegenständen ein zweites Leben zu schenken und neue Schätze zu entdecken. Vielleicht besteht die Möglichkeit, den Verkäufer*innen bereits vorhandene Tische oder anderes Mobiliar zur Verfügung zu stellen. Andernfalls können die Verkäufer*innen auch gebeten werden, alle Utensilien für ihren Stand selbst mitzubringen. Je nach Andrang macht es Sinn, dass sich die Verkäufer*innen im Vorfeld anmelden und dass eine Reservations-/Standgebühr erhoben wird.
Zürcher Gemeinschaftszentren veranstalten regelmässig Flohmärkte, ob und wann ein Flohmarkt in Ihrem Quartier durchgeführt wird, erfahren Sie hier.
Leihbar - Züri teilt
Haben Sie Werkzeuge, Spielzeuge oder andere Gegenstände und Geräte, die oft unbenutzt bleiben? Dann kann es sich anbieten, diese zur Leihe zur Verfügung zu stellen. Dafür kann eine physische «Leihbar» eingerichtet werden oder die App «Züri teilt» genutzt werden. Mit der App können Nachbar*innen unkompliziert und schnell Dinge untereinander ausleihen.
Die App können Sie für iOS-Geräte im App Store oder über Google Play für Android-Geräte herunterladen.
Upcycling-Bastel-Plausch
Aus Materialien, die man sonst weggeworfen hätte - zum Beispiel WC-Papier-Rollen, Konservendosen, Getränkekartons und vielem mehr -, lassen sich oft noch kreative Dinge basteln. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hier sind einige Ideen:
- Portemonnaie aus Getränkekartons
- Papierperlen aus Zeitschriften
- Windlicher aus Joghurtgläsern
- Anzuchttöpfchen aus WC-Papier-Rollen
Die Bastelanleitung für das Tetrapak-Portemonnaie finden Sie hier.
Walk-in Closet Schweiz: Gemeinsam für nachhaltige Mode
Walk-in Closet Schweiz, ein Non-Profit-Verein, engagiert sich für eine nachhaltigere Modewelt und bietet durch die Möglichkeit Kleider zu tauschen eine konkrete Alternative, um den Modekonsum nachhaltiger zu gestalten. Alle sind unabhängig von Geschlecht, Alter und Kleidergrösse willkommen. Termine und weitere Informationen zu den bevorstehenden Veranstaltungen finden Sie hier.
Kontakt
Wir freuen uns, wenn Sie uns von Ihrem Engagement und Ihren Erfahrungen berichten. Nutzen Sie dafür das untenstehende Kontaktformular. Danke, dass Sie sich für eine nachhaltigere Stadt Zürich einsetzen.
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