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«Quartierblöcke» für Zürich

Medienmitteilung

Mit der Einführung von «Quartierblöcken» soll in vier Pilotgebieten der Autoverkehr verringert und mehr Raum für das Quartierleben geschaffen werden. Für den Pilot wurden Gebiete in den Quartieren Aussersihl, Unterstrass, Riesbach und Seebach ausgewählt.

27. Juni 2024

Die ersten zwei Pilotgebiete befinden sich im Gebiet Aussersihl rund um die Anwandstrasse und in Unterstrass rund um die Milchbuck-/Langmauerstrasse. Die Bewohnenden und das lokale Gewerbe werden bei der Konzeptentwicklung für das konkrete Gebiet der «Quartierblöcke» eng einbezogen. Ab Herbst 2024 finden Mitwirkungsveranstaltungen in den ersten beiden Pilotgebieten statt. Im Sommer 2025 folgen mit Riesbach, rund um die Dufour-/Hornbachstrasse, und Seebach, rund um die Grünhalde-/Bühlwiesenstrasse, zwei weitere Pilotgebiete. Ein massgebliches Kriterium bei der Auswahl der Pilotgebiete war, dass ein nachweisliches Interesse im Quartier vorhanden ist. Mit den Erfahrungen aus den vier Pilotprojekten wird das Konzept «Quartierblöcke» weiterentwickelt und gemäss den Vorgaben der Richtplanung in weiteren Stadtgebieten ausgerollt.

Was ist ein «Quartierblock»?

«Quartierblöcke» umfassen mehrere Quartierstrassen. Es befinden sich keine Strassen mit überkommunaler Bedeutung innerhalb der «Quartierblöcke». Jeder «Quartierblock» wird mit den Bewohnenden, Gewerbetreibenden und Interessenvertretenden situativ entwickelt. Dazu gehört unter anderem die Absteckung des Quartierblocks, die Erschliessung sowie die Wahl und Gestaltung der Begegnungsorte. Zunächst stehen dafür flexible Elemente wie beispielsweise Bänke, Pflanztröge und Veloabstellbügel zur Verfügung. Mit geeigneten verkehrlichen Massnahmen, wie beispielsweise Einbahnen, wird der Durchgangsverkehr unterbunden. Die Zu- und Wegfahrt von Anwohnenden, Beschäftigten, dem Lieferverkehr, Notfalldiensten sowie Ver- und Entsorgung sind jederzeit gewährleistet.

Etappenweise zur langfristigen Veränderung

Die umgesetzten Massnahmen werden evaluiert und je nach Ergebnis angepasst. Die flexiblen Elemente spuren vor für spätere Bauprojekte, mit denen dann Bäume gepflanzt, Flächen entsiegelt und dauerhaft mehr Raum fürs Quartierleben geschaffen werden kann.

Auftrag aus Postulat und kommunalem Richtplan

Anstoss für die Pilotprojekte «Quartierblöcke» in Zürich ist ein Postulat (GR Nr. 2022/24) aus dem Gemeinderat, das deren Prüfung angeregt hat. Ausserdem sieht auch der kommunale Richtplan Verkehr vor, die Stadtquartiere in kleinere «Quartierblöcke» aufzuteilen.

Ähnliche Konzepte in Europa und in Zürich

Ähnliche Konzepte gibt es bereits in anderen Städten Europas wie beispielsweise die «Kiezblocks» in Berlin, «Supergrätzl» in Wien, «Piazze Aperte» in Mailand oder «Superblocks» in Barcelona. Das dahinterliegende Konzept muss passend für Zürich umgesetzt werden. Zürich hat bereits seit den 80er-Jahren ähnliche Erfahrungen gesammelt, beispielsweise mit dem Röntgenplatz, dem Hallwylplatz oder dem Brupbacherplatz. Durch die Verkehrsberuhigung und Umgestaltung sind diese Plätze zu beliebten Begegnungsorten geworden. «Die Entwicklung dieser Plätze stimmt mich sehr zuversichtlich. Heute wünscht sich wohl niemand dort den alten Zustand zurück», meint Simone Brander, die zuständige Stadträtin und Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, «Ich freue mich auf die zukunftsweisenden Pilotprojekte zu den Quartierblöcken in Zürich.»

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