Ob Sie bereits eine Sammlung von Sukkulenten haben oder gerade erst anfangen, sich für diese Kunstwerke der Natur zu begeistern: Hier findet sich eine Fülle von Tipps und Tricks, wie Kakteen & Co. gedeihen und gesund bleiben. Egal, wie es um den eigenen grünen Daumen steht …
Sukkulentenpflege im Jahresverlauf
Frühling (März bis Mai)
Der Standort ist hell, sonnig und warm zu wählen. Sukkulenten, die aus der Winterruhe kommen, müssen langsam an die volle Sonne gewöhnt und dabei am Anfang leicht schattiert werden. Die Pflanzen beginnen mit zunehmender Wärme und Tageslänge zu wachsen. Die Pflanzen werden bei schönem Wetter mit lauwarmem Wasser besprüht und vorsichtig gegossen.
Sommer (Juni bis Ende August)
Die Pflanzen brauchen nun viel Wärme, Licht und frische Luft. Am besten werden sie im Freien, auf dem Balkon oder auf dem sonnigen Fensterbrett platziert. Bei sonnigem Wetter ist regelmässig und ausreichend zu giessen. Vorsicht vor Staunässe! Düngen Sie die Pflanzen gelegentlich mit einem handelsüblichen Flüssigdünger.
Herbst (September bis Ende Oktober)
Wassergaben langsam reduzieren und ab Mitte Oktober nur noch spärlich giessen. Die Pflanzen können, vor Regen geschützt, bis zu den ersten Frostnächten im Freien bleiben. Die nächtliche Abkühlung und die Luftfeuchtigkeit härten sie für die bevorstehende Winterruhe ab.
Winter (November bis Ende Februar)
Kakteen werden in einen kühlen, hellen und trockenen Raum mit einer Temperatur zwischen 8 und 12 °C gestellt. Kakteen aus den warmen Tropen, z. B. die Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus), benötigen jedoch 14 bis 18 °C. Auf das Giessen wird ganz verzichtet. Blattsukkulenten erhalten nur so viel Wasser, dass die Blätter nicht schrumpfen. Wenn kein kühler Raum zur Verfügung steht, kann auch bei 12 bis 20 °C überwintert werden. Einmal monatlich sollten die Pflanzen jedoch leicht gegossen werden. Während dem Winter sind wärmere Standorte ungeeignet.
Häufige Fragen rund um die Sukkulentenpflege
Die meisten Sukkulenten wachsen zwischen Frühjahr und Herbst. In dieser Zeit sollte der Wurzelballen nie komplett austrocknen. Die Menge Wasser richtet sich nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Im Hochsommer ist Giessen unter Umständen alle zwei bis drei Tage nötig. Im Winter brauchen die meisten Arten wenig oder kein Wasser. Werden sie warm überwintert (z. B. im geheizten Wohnbereich), müssen sie alle zwei bis drei Wochen leicht gegossen werden, damit sie nicht zu stark schrumpfen. Erhalten sie zu viel Wasser, beginnen sie trotz Lichtmangel zu wachsen. Sie werden im Wuchs länger als üblich und als Ganzes anfälliger für Krankheiten – sie vergeilen, wie es in der Gartenfachsprache heisst. Eine Ausnahme bilden die Weihnachts- und Osterkakteen (Gattung Schlumbergera und Hatiora-Hybriden), die während des ganzen Jahres nie völlig austrocknen dürfen.
Je nach Herkunft und Art lieben Sukkulenten halbschattige bis sonnige Standorte. Je «weicher» der Pflanzenkörper ist, desto weniger erträgt er die pralle Sonne. Ideal sind Ost- und Westfenster, während Südfenster selbst für Kakteen im Sommer zu heiss sind. Idealerweise stellen Sie ihre Sukkulenten ab Mitte Mai bis zum Herbst an einen geschützten Platz im Freien.
Ideal sind kühle und helle Räume mit geringer Luftfeuchtigkeit, beispielsweise wenig beheizte Zimmer oder Treppenhäuser. Temperaturen zwischen 10 und 14 Grad sind ideal. Sukkulenten aus den warmen Tropen, z. B. die Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus), Weihnachts- und Osterkakteen (Gattung Schlumbergera und Hatiora-Hybriden) und viele madagassische Sukkulenten, benötigen 14 bis 18 Grad.
Wenn Sukkulenten und Kakteen von der Stammbasis her zu faulen beginnen, ist meist zu viel Wasser zum falschen Zeitpunkt die Ursache.
Wenn man die Pflanzen aus der Winterruhe in das direkte Sonnenlicht stellt, können sie in der Folge «Sonnenbrand» in Form von unansehnlichen, hellen Flecken entwickeln. Das ist nur eine optische Verunstaltung. Gewöhnen Sie die Pflanzen deshalb im Frühjahr langsam an das Sonnenlicht.
Sukkulenten sind pflegeleicht und relativ selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Blattsukkulenten sind häufiger von Krankheiten befallen als Kakteen. Mehltau tritt häufig an Crassula (Geldbaum), Echeveria und Kalanchoe-Arten auf. Dabei werden die Blätter zuerst unansehnlich fleckig und fallen später ab. Die Ursache: entweder die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch oder die Pflanze erhält zu wenig frische Luft. Oder beides. In diesem Fall stellen Sie die Pflanze an einen passenderen Standort.
Am häufigsten treten Woll- oder Schmierläuse auf, die als kleine Wattebäuschchen zwischen den Blättern, Warzen oder Rippen sitzen. Bei überschaubarem Befall betupfen Sie die Schädlinge mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen. Hilft das nicht, sind im Fachhandel biologische Mittel erhältlich. Schmierläuse auf Kakteen lassen sich mit einer Zahnbürste bestens entfernen. Reinigen Sie die Pflanze danach mit einem starken Wasserstrahl.
Bei Kakteen tritt gelegentlich ein Befall durch Schildläuse auf. Besprühen Sie die befallenen Stellen mit Blattglanz oder tragen Sie ihn mit einem Pinsel punktuell auf die befallenen Stellen auf. Bei zu trockener und warmer Luft kann sich auch ein Befall durch Spinnmilben einstellen. Unbehandelt kann er zum Absterben der Pflanze führen. Hier hilft nur eine Spritzbehandlung mit entsprechendem Pflanzenschutzmittel. Gleichzeitig sollten Sie die Standortbedingungen für die Pflanze verbessern. Auch wichtig: ausreichend frische Luft.
Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger gegenüber Schädlingsbefall und Krankheiten. Geben Sie deshalb während der Vegetationszeit regelmässig flüssigen Kakteendünger ins Giesswasser.
Ob ein Kaktus blüht, hängt primär vom Alter und von der kühlen Überwinterung ab. Manche Kakteen können bereits wenige Jahre nach der Aussaat zur ersten Blüte gelangen, bei anderen – wie beim Goldkugelkaktus – kann es fast ein halbes Jahrhundert dauern. Bei der Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus) ist neben einer Überwinterungstemperatur zwischen 14 und 18 °C auch ein gewisses Alter nötig. Die Pflanze erreicht das blühfähige Alter, wenn die Triebe etwa daumendick und mindestens ein Meter lang sind.
Kakteen sind keine giftigen bekannt. Bei den übrigen Sukkulenten gelten alle Arten aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) als giftig. Manche der als Zimmerpflanzen verbreiteten Euphorbien gleichen in ihrer Erscheinung einem Kandelaber-Kaktus. Die Euphorbien haben einen weissen Milchsaft, welcher sehr stark hautreizend ist, insbesondere für die Schleimhaut. Wird die Pflanze verletzt, tritt der Saft aus. Bei Hautkontakt spülen Sie die Stelle sofort ausgiebig mit warmem Wasser ab. Vermeiden Sie auch Tropfen auf Kleidern oder Teppichen. Durch den eingetrockneten Milchsaft entstehen nämlich Flecken, die kaum mehr zu entfernen sind.
Unsere Sammlung zeichnet sich durch dokumentiertes Pflanzenmaterial mit exakten Angaben zum Fundort am Naturstandort aus. Wir können deshalb keine Pflanzen aus Privatbesitz annehmen und bitten um Verständnis.
Die Zürcher Kakteengesellschaft bietet oftmals Hand und übernimmt Pflanzen für ihre Vereinssammlung. Wir geben Ihre Kontaktdaten gerne weiter. Melden Sie sich telefonisch oder via Kontaktformular bei uns.
Es lohnt sich auch, im Bekanntenkreis die Fühler auszustrecken oder Online-Portale zu nutzen, um dankbare Abnehmer*innen zu finden.
Im Neutrieb sind schwarzfärbende und später absterbende Blätter häufig. Meist liegt das an zu häufigem Giessen, oft einhergehend mit einem schlechten Wasserabzug wegen zu kompaktem Substrat, oder einer mangelhaften Öffnung im Topfboden. Auch stehendes Wasser im Unterteller vertragen die Pflanzen sehr schlecht.
Ist ein Säulenkaktus zu gross geworden, kann er durch «Köpfen» sicher und einfach verjüngt werden. Der Zeitpunkt dafür ist optimal, wenn die Pflanze im Wachstum ist (Frühling und Sommer).
- Die Triebspitzen mit einem scharfen Messer sauber abschneiden.
- Der abgeschnittene Kopfteil sollte dabei an der Schnittstelle leicht «angespitzt», d. h. die Rippen zur Schnittstelle hin schräg angeschnitten werden.
- Mit Holzkohlestaub oder Asche die Schnittstelle desinfizieren und den Kopfteil (senkrecht gestellt, damit er sich nicht biegt) an einer schattigen, luftigen und trockenen Stelle trocknen lassen, bis die Schnittstelle gut abgeheilt ist. Innert 4–8 Wochen bilden sich die ersten Wurzelspitzen aus der Schnittstelle.
- Wenn diese sichtbar sind, pflanzen Sie den Kopfsteckling in neue, gut durchlässige Kakteenerde.
Im Internet finden Sie dazu zahlreiche Video-Anleitungen.
Pflanzenberatung
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