Die Sukkulenten-Sammlung Zürich ist ein Ort des grünen Wissens. Sie beherbergt die weltweit umfangreichste und bedeutendste Spezialsammlung sukkulenter Pflanzen und ist ein nationales Kulturgut.
Während ein grosser Teil der Lebendsammlung öffentlich zugänglich ist, stehen die Bibliothek und das Herbarium ausschliesslich der Wissenschaft zur Verfügung.
Lebendsammlung
Unsere Pflanzensammlungen in den Schauhäusern und den rückwärtigen Bereichen umfasst rund 21 800 Individuen aus über 4400 Arten sukkulenter Pflanzen und 79 verschiedenen Pflanzenfamilien. In den Glashäusern sind die Sukkulenten nach Grossregionen aufgeteilt: Südamerika, Nordamerika, Afrika und Madagaskar. Dazu gibt es eine Spezialabteilung zu den Epiphyten («Aufsitzerpflanzen») und den Holzsukkulenten. Die mächtigsten Exemplare finden sich im Grosspflanzenhaus, wie der neun Meter hohe und wahrscheinlich über 100-jährige Felsenkaktus (Cereus hildmannianus cv. ‘Monstrosus’). Im Aussenbereich wachsen im Steingarten die winterharten Vertreter und in den Frühbeetkästen werden die Aufsammlungen in Töpfen gepflegt.
Damit Sie bei dieser Fülle nicht den Überblick verlieren, sind in der Lebendsammlung verschiedene Informationsgefässe, wie Grossbücher, Infotafeln, Schaukästen und Hörstationen eingerichtet. Sie vermitteln viel Wissenswertes rund um die erstaunliche Vielfalt wasserspeichernder Pflanzen.
Bibliothek
Nicht nur die Sukkulenten der Sammlung gedeihen prächtig. Rund ein Laufmeter Fachbücher und Zeitschriften kommen in der Sukkulenten-Sammlung pro Jahr neu dazu. Längst hat sich die spezialisierte Bibliothek mit ihren Nachschlagewerken, Magazinen, Karteikarten oder Katalogen in die Büros und Arbeitsräume ausgebreitet.
Forschende haben auf Anfrage Zutritt:
Telefon Externer Link:+41 44 412 12 80

Herbarium
Ein Herbarium (pl. Herbarien; lat. herba = Kraut, Pflanze) ist eine Sammlung gepresster, getrockneter, und auf Papierbogen geklebter Pflanzen. Die Belege dieser Pflanzen werden gewöhnlich nach taxonomischen Gesichtspunkten (Familien, Gattungen und Arten) gruppiert und entweder einer bestimmten Klassifikation folgend oder alphabetisch geordnet abgelegt.
Seit Jahrhunderten pressen und trocknen Botanikerinnen und Botaniker Pflanzen. Diese Technik ist eine einfache Möglichkeit, Pflanzen und Pflanzenteile dauerhaft zu konservieren und so für spätere Untersuchungen bereitzuhalten. Mit konserviertem Beleg ist das Leben nicht etwa vorbei. Seine Daten, wie Fundortdaten werden in öffentliche Datenbanken eingeführt. Auch die Sukkulenten-Sammlung ist hier aktiv.
Vielleicht haben auch Sie schon ein Herbar angelegt, d.h. Pflanzen gepresst, getrocknet und auf dickes Papier montiert? Das Pressen und Trocknen ist auch heute noch die Standardtechnik zum langfristigen Aufbewahren von Pflanzenbelegen.
Erfunden wurde die Methode wohl von mittelalterlichen Kräuterkundigen, welche Pflanzenfragmente als «Gedankenstütze» in ihre Kräuterbücher einlegten. Auch Sukkulenten lassen sich so präparieren und aufbewahren, und das Herbar der Sukkulenten-Sammlung macht das seit seiner Gründung in den 1950er Jahren. Bis heute sind gut 8000 Herbarbogen zusammengekommen – von kultivierten Pflanzen der Sammlung angefertigt, von anderen Institutionen geschenkweise oder im Tausch erhalten, oder als Belegmaterial von Forschungsprojekten.

Unser Herbar umfasst neben Trockenbelegen auch Nassbelege. Solche Alkoholbelege (rund 7880 Belege) nutzen das «Rumtopf-Prinzip» – Pflanzenteile werden in hochprozentigen Alkohol eingelegt und so konserviert.
Bei den Trockenbelegen (rund 5600 getrocknete Pflanzen) handelt es sich um «Mumien», meist von Kakteen, welche als dreidimensionale Exemplare aufbewahrt werden. Ergänzend werden im Herbar auch über 7700 Samenmuster, hauptsächlich von Kakteen, konserviert. Insgesamt umfasst das Herbar der Sukkulenten-Sammlung über 29 900 Einzelbelege und stellt damit eine wahre Schatzkammer für die Forschung dar.
Das Herbar der Sukkulenten Sammlung ist nicht öffentlich zugänglich.
