Häufige gutartige Hodenerkrankungen sind: Hydrozele, Varikozele, als auch Nebenhoden- und Hodenentzündungen. Die Hodentorsion ist ein medizinischer Notfall und muss schnell behandelt werden.
Eine Hodentorsion ist ein medizinischer Notfall, bei dem sich der Hoden um die Samenstrangachse dreht, wodurch die Blutversorgung des Hodens unterbrochen wird. Dies führt zu plötzlichen, starken Schmerzen im Hoden, Schwellung, Übelkeit und Erbrechen. Die Hodentorsion tritt meist bei Jugendlichen auf, kann aber in jedem Alter vorkommen. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend, da innerhalb von 4-6 Stunden nach Beginn der Symptome der Hoden absterben kann. Die Behandlung erfolgt durch eine sofortige Operation, bei der der Hoden entdreht und in der richtigen Position fixiert wird.
Eine Hydrozele ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Hodensack, die häufig bei Neugeborenen, aber auch bei Erwachsenen auftreten kann. Bei Erwachsenen kann sie unangenehm sein und das Hodensackvolumen erhöhen. Die Diagnose erfolgt meist durch körperliche Untersuchung und Ultraschall. Eine Behandlung ist oft nicht notwendig, ausser die Hydrozele verursacht Beschwerden oder wächst, dann kann sie chirurgisch entfernt werden.
Eine Varikozele ist eine Erweiterung der Venen im Hodensack, die durch einen Rückstau von Blut entsteht, ähnlich wie Krampfadern in den Beinen. Sie tritt meist auf der linken Seite auf. Die Diagnose erfolgt durch körperliche Untersuchung und Ultraschall. In vielen Fällen ist eine Varikozele symptomlos und erfordert keine Behandlung. Wenn jedoch Symptome wie Schmerzen oder Fruchtbarkeitsprobleme auftreten, kann eine Behandlung durch einen chirurgischen Eingriff (mikroskopisches Unterbinden oder Veröden der erweiterten Venen) notwendig sein.
Eine Nebenhodenentzündung (Epididymitis) und eine Hodenentzündung (Orchitis) sind Infektionen oder Entzündungen, die meist durch bakterielle Infektionen, manchmal auch sexuell übertragbare Krankheiten, oder virale Infektionen verursacht werden. Symptome umfassen Schmerzen, Schwellungen, Rötung und Hitze im betroffenen Bereich, manchmal begleitet von Fieber. Die Diagnose erfolgt durch körperliche Untersuchung, Ultraschall und Labortests. Die Behandlung besteht in der Regel aus Antibiotika bei bakteriellen Infektionen, Schmerzmitteln und Schonung. In schweren Fällen oder bei Abszessbildung kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.