Zu den AHPs zählen die akute intermittierende Porphyrie (AIP), die Porphyria variegata (PV), die hereditäre Koproporphyrie (HC) und die ALA-Dehydratase-Mangel-Porphyrie (ADP). Patient*innen mit einer dieser Porphyrien sollten möglichst wenige Medikamente einnehmen und auch auf alternativmedizinische Präparate möglichst verzichten. Jedoch ist auch eine mangelhafte Behandlung zu vermeiden. Bei entsprechenden Indikationen sollte lege artis mit porphyrieverträglichen Arzneimitteln behandelt werden, siehe dazu Merkblatt zu verträglichen Arzneimitteln bei akuten Porphyrien.
Im Arzneimittelkompendium und in den Beipackzetteln ist die Verträglichkeit bei akuten Porphyrien leider meist nicht korrekt abgebildet. Aus diesem Grund ist die Rücksprache mit uns dringend empfohlen, bevor ein Arzneimittel, das nicht in der Liste steht, verabreicht wird.
In aussergewöhnlichen klinischen Situationen, z.B. bei einer vitalen Bedrohung, sollte jedes lebensrettende Medikament gegeben werden, auch wenn darüber keine Information zur Porphyrieverträglichkeit vorliegt. Sobald möglich soll aber ein Wechsel auf ein porphyrieverträgliches Arzneimittel angestrebt werden. Zudem empfehlen wir in diesem Fall die Rücksprache mit uns, um das optimale Vorgehen bezüglich der AHP zu diskutieren.
Falls ein Medikament nicht auf der Liste aufgeführt ist und auch keine Alternative für die entsprechende Indikation, empfehlen wir die Rücksprache mit dem Porphyriezentrum. Falls das Porphyriezentrum nicht innert nützlicher Frist erreichbar ist, kann auch folgender Link, der jedoch vor allem auf theoretischen Überlegungen beruht, hilfreich sein:
Falls das Porphyriezentrum nicht innert nützlicher Frist erreichbar ist, kann auch folgende internationale Datenbank hilfreich sein.