
Wenn sich in der Herzkatheter-Untersuchung verengte oder verschlossene Herzkranzgefässe zeigen, können diese oft im selben Eingriff behandelt werden. Hierzu wird ein Ballonkatheter zur erkrankten Gefässstelle geführt, welche durch Aufblasen des Ballons erweitert wird. In den meisten Fällen ist es notwendig, die behandelte Stelle mit einer Gefässstütze (Stent) zu versorgen. Gelegentlich reicht die Behandlung mit einem medikamenten-beschichteten Ballon ohne Einsetzen eines Stents aus.
Im Verlauf einiger Monate wird der Stent von körpereigenem Gewebe überwachsen und verbleibt in der Gefässwand. Die Stents sind mit einem Medikament beschichtet, welches ein überschiessendes Zellwachstum verhindert und so einer erneuten Verengung vorbeugt. Um einen plötzlichen Stentverschluss zu verhindern, ist eine vorübergehende Behandlung mit einem zusätzlichen Blutverdünner notwendig. In den meisten Fällen empfehlen wir eine anschliessende stationäre Überwachung für eine Nacht.
Bei einer ausgeprägten Erkrankung der Herzkranzgefässe werden erfahrene Herzchirurg*innen beigezogen, um die Notwendigkeit einer Bypassoperation zu diskutieren.
Wird im Triemli angeboten.

Mit der alleinigen Darstellung der Herzkranzgefässe ist es nicht immer möglich, die Ablagerungen eindeutig zu erkennen, welche für die Beschwerden verantwortlich sind. Um diese Frage zu beantworten, stehen uns modernste Technologien zur Messung des Blutflusses in den Herzgefässen zur Verfügung.
Hierfür wird ein feiner Draht während der Untersuchung in die Endäste der Herzkranzgefässe geführt, um Druck- und Flussmessungen durchzuführen. Diese Untersuchung erlaubt, eine massgeschneiderte Behandlung für die grossen, aber auch mikroskopisch kleinen Gefässe (Mikrovaskuläre Angina) durchzuführen.

Mit Hilfe einer kleinen Kamera (Optische Koheränztomographie und Intravaskulärer Ultraschall) können wir das Innenleben der Kranzgefässe darstellen (sehr hohe Auflösung < 20 Mikrometer, dreidimensionale Darstellung), um eine präzise Behandlung durchzuführen und ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Die interventionelle Behandlung schwer verkalkter oder gar seit längerem verschlossener Herzkranzgefässe stellt eine Herausforderung dar. Die Kardiologie des Stadtspitals Zürich Triemli hat sich auf diese Behandlungen spezialisiert und führt jährlich mehr als 100 komplexe Eingriffe durch.
Gelegentlich lassen sich Verkalkungen in den Koronargefässen nicht mit einem herkömmlichen Ballon aufdehnen. In solchen Fällen kommt ein mit Diamanten besetzter Mikrobohrer (Rotablator) oder eine Stosswellentherapie zum Einsatz. Durch eine sorgfältige Behandlung können auch stark verkalkte Gefässe für die anschliessende Stentimplantation optimal vorbereitet werden, was die Behandlungsergebnisse deutlich verbessert.

Durch eine langsame Verengung der Herzkranzgefässe kommt es zur Ausbildung von Umgehungskreisläufen. Oft reichen diese Umgehungskreisläufe jedoch nicht aus, um den Herzmuskel mit genügend Blut zu versorgen. Durch ein strukturiertes Programm für Patient*innen mit chronischen Koronarverschlüssen, Anwendung neuester Technologien und einer langjährigen Erfahrung erreichen wir eine Wiedereröffnungsrate von nahezu 90%.

In seltenen Fällen reichen die herkömmlichen Behandlungsmethoden nicht aus, um die Herzschmerzen aufgrund einer Durchblutungsstörung zu lindern. Durch Einsetzen eines kleinen, sanduhrförmigen Drahtgeflechts (Reducer) in die abfliessenden Herzvenen (Koronarsinus) lässt sich der Rückfluss aus dem Herzmuskel drosseln und die Durchblutung der kleinsten Gefässe verbessern. Bei geeigneten Voraussetzungen führt dieser Eingriff bei Betroffenen zu einer deutlichen Abnahme der Herzschmerzen und Verbesserung der Lebensqualität.
