Weltweit erkranken jedes Jahr geschätzt ca. 10 Mio Menschen an einer Tuberkulose. Die Infektion kommt v.a. in Südostasien, Afrika, aber auch Osteuropa vor. Jeder Mensch kann an einer Tuberkulose erkranken.
Die Infektion wird mit einer Kombination von verschiedenen Antibiotika über eine Mindestdauer von 6 Monaten behandelt. Die Erkennung und Behandlung dieser Erkrankung ist für die öffentliche Gesundheit wichtig, denn die Lungentuberkulose als häufigste Form ist ansteckend.
Die Tuberkulose betrifft meist die Lunge (Lungentuberkulose), kann aber infolge Ausbreitung über Blut- und Lymphgefässe auch andere Organe befallen (sog. extrapulmonale Tuberkulose). Die häufigsten extrapulmonalen Formen sind u.a. Lymphknoten- und Knochentuberkulose. Immungeschwächte Personen sowie Menschen sehr jungen oder sehr hohen Alters haben ein höheres Risiko, eine sog. disseminierte Formen (sog. Miliartuberkulose, Erkrankung mit Mehrorganbefall) und Meningitis zu entwickeln.
Klinisch äussert sich die Lungentuberkulose durch längerdauernden Husten, begleitet von unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Nachtschweiss oder Gewichtsverlust. Die Symptome der extrapulmonalen Tuberkulose sind je nach befallenem Organ unterschiedlich (geschwollene Lymphknoten, Rücken-/Gelenksschmerzen, etc). Da alle diese Symptome auch durch andere Ursachen bedingt sein können, müssen andere Faktoren wie Herkunft der Person, Dauer der Erkrankung, Immunstatus des*der Patient*in in die Beurteilung miteinbezogen werden. Wird der Verdacht auf eine Tuberkulose geäussert, so erfolgt die Diagnose durch den direkten Nachweis der Mykobakterien im Sputum, Lymphknoten, Knochen oder sonstigen Gewebeproben (abhängig vom betroffenen Organ).
Ist die Diagnose gestellt, wird eine Therapie bestehend aus mehreren Antibiotika begonnen. Eine korrekte Einnahme ist sehr wichtig für den Therapieerfolg sowie die Vermeidung von Resistenzentwicklung. Bei der Lungentuberkulose beträgt die Therapiedauer i.d.R. 6 Monate, bei Knochen- oder ZNS-Befall 9-12 Monate. Während dieser Zeit ist eine regelmässige Kontrolle durch eine ärztliche Person wichtig, um die Verträglichkeit und den Therapierfolg zu beurteilen.
Die Tuberkulose wird durch ein Mykobakterium aus der Gruppe M.tuberculosis-Komplex verursacht. Die Übertragung erfolgt über die Atemwege durch an Lungentuberkulose erkrankte Personen. In die Lunge gelangte Bakterien werden dort von Abwehrzellen, sog. Makrophagen, gefressen, sind aber in der Lage ihre Zerstörung zu verhindern und können so im Körper verbleiben. Viele Angesteckte werden aber zeitlebens nicht krank. Das Risiko an einer aktiven Tuberkulose zu erkranken ist v.a. in den ersten 2 Jahren nach Ansteckung erhöht sowie bei Säuglingen/Kleinkindern und Personen mit eingeschränktem Immunsystem (HIV, medikamentöse Immunsuppression)