Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil der Infektionsprävention und viele Impfungen sind für die Gesamtbevölkerung empfohlen. Andere Impfungen werden primär für Patient*innen mit erhöhtem Risiko empfohlen. In der Impfsprechstunde besprechen wir mit Ihnen sämtliche, allenfalls fehlende Basisimpfungen, sowie alle zusätzlich empfohlenen Impfungen bei Immunsuppression.
Menschen mit eingeschränktem Immunsystem sind anfälliger für Infektionen und damit verbunden schwere Verläufe. Gewisse Erkrankungen aus den Fachgebieten Neurologie, Gastroenterologie, Rheumatologie oder Onkologie machen eine medikamentöse Therapie mit einem Immunsuppressivum notwendig. Für eine optimale Vorbereitung ist es wichtig, im Idealfall vor Beginn dieser Therapie, die Impfungen anzuschauen und bei Bedarf die fehlenden Impfungen zu ergänzen.
Eine Verabreichung sogenannter Lebendimpfstoffe (u.a. Masern, Varizellen) ist nur bei gut funktionierendem Immunsystem möglich. Bei bereits begonnener immunsuppressiver Therapie sind diese Impfungen nicht mehr erlaubt. Kann man diese vor Beginn der Therapie noch verabreichen, muss mindestens 1 Monat mit Therapiebeginn zugewartet werden. Entsprechend macht es Sinn, fehlende Impfungen so früh wie möglich zu besprechen und bei Bedarf zu verabreichen.
Die Totimpfstoffe können auch bei geschwächtem Immunsystem ohne Gefahr für Patient*innen appliziert werden. Jedoch ist die Wirkung möglicherweise abgeschwächt. Somit ist es auch bei dieser Impfstoffgruppe ratsam, diese vor Beginn der Therapie zu verabreichen.