HIV steht für Humanes Immundefizienz Virus. Es handelt sich um ein RNA-Virus, das die Immunzellen infizieren und so schwächen kann. Bei fehlender Behandlung kommt es über Jahre zu einer relevanten Immunschwäche und zum Auftreten von Infektionen und Krankheiten mit dem Endstadium AIDS.
Die akute HIV-Infektion kann durch ein grippeähnliches Bild mit Fieber, Abgeschlagenheit, geschwollene Lymphknoten oder Hautauschlag auffällig werden. Diese Symptome verschwinden spontan und die Infektion geht in eine Phase ohne Beschwerden.
Im Verlauf können verschiedene, sogenannte «opportunistische» Erkrankungen auftreten, weil das Immunsystem so schwach wird, dass es diese Infektionen nicht mehr kontrollieren kann. Diese Erkrankungen präsentieren sich unterschiedlich, beispielsweise durch langanhaltenden Durchfall, unerklärtem Gewichtsverlust, Lungenentzündungen oder Hautbefunde. Auch gewisse Tumorerkrankungen wie Lymphome sind bei fortgeschrittener HIV-Erkrankungen häufiger als in der Normalbevölkerung.
Das Virus wird durch infektiöse Körperflüssigkeiten übertragen wie Blut, Sperma, Vaginalsekret oder Muttermilch. Die häufigste Art der Übertragung ist der ungeschützte sexuelle Kontakt. Heutzutage seltener ist eine Infektion durch gemeinsamen Gebrauch von Injektionsnadeln bei Drogenkonsum. Eine wichtige, gut verhinderbare Übertragung weltweit ist die Infektion des Kindes durch die Mutter während der Schwangerschaft, unter der Geburt oder durch das Stillen.
Die Übertragung ist nur möglich, wenn das Virus sich vermehren kann. Darum ist die Erkennung einer Infektion und Beginn einer effektiven Behandlung enorm wichtig, denn bei zuverlässiger Einnahme der sehr wirksamen Therapie ist ein Patient nicht mehr ansteckend.
Die Therapie besteht heutzutage in der Regel aus einer täglichen Einzeltablette, die zwei oder drei Substanzen enthält. Die Verträglichkeit ist hervorragend. Als Alternative zur täglichen Tabletteneinnahme kann auch eine Therapie mittels Spritze in den Gesässmuskel alle 8 Wochen in Frage kommen.