
Die Herz-Lungen-Maschine ist ein zentrales Gerät bei Herzoperationen. Während des Eingriffs übernimmt sie die Pumpfunktion des Herzens und den Gasaustausch der Lunge. Das venöse Blut des*der Patienten*in wird in eine künstliche Lunge, den sogenannten Oxygenator, geleitet, dort mit Sauerstoff angereichert und von Kohlendioxid befreit. Anschliessend wird das arterialisierte Blut mittels einer Rollerpumpe in den Körper zurückgeführt. Dieser künstliche Kreislauf wird als extrakorporale Zirkulation bezeichnet. Um Blutgerinnung während des Prozesses zu verhindern, wird das Blut mithilfe des Medikaments Heparin gerinnungshemmend behandelt.
Klinische Perfusionist*innen sind Spezialist*innen, die die Herz-Lungen-Maschine während der Operation überwachen und steuern. Dies erfordert tiefgehende Kenntnisse der Physiologie und Pathophysiologie des menschlichen Körpers, insbesondere des Herz-Kreislaufsystems, der Atmung und der Blutgerinnung, sowie der Funktionsweise technisch komplexer Geräte.
Für Patient*innen, die vor oder nach einer Herzoperation eine Unterstützung der Lungen- oder Herzfunktion benötigen, werden spezielle, verkleinerte Versionen der Herz-Lungen-Maschine eingesetzt. Diese Systeme, bekannt als ECMO (Extracorporeal Membrane Oxygenation) oder ECLS (Extracorporeal Life Support), sind für den längeren Einsatz von mehreren Tagen bis Wochen konzipiert und ermöglichen die Erholung der nativen Herz- und Lungenfunktion.
Zusätzlich steht im Stadtspital Zürich Triemli ein Unterstützungssystem für Patient*innen mit kritischen Durchblutungsstörungen des Herzens zur Verfügung, die intraaortale Ballonpumpe (I.A.B.P.). Diese wird über einen Katheter in die Leistenarterie eingeführt und reduziert den Sauerstoffverbrauch des Herzens, während sie gleichzeitig die Durchblutung verbessert.
Mit dem Fortschritt der Technik und der Einführung neuer Operationstechniken erweitert sich auch das Aufgabengebiet der Kardiotechnik. Im Stadtspital Zürich Triemli gehört dazu die intraoperative, endoskopische Entnahme von Beinvenen (Vena saphena magna) als Graftmaterial für die Bypasschirurgie.
Die klinischen Perfusionist*innen in der Kardiotechnik des Stadtspitals Zürich Triemli sind qualifiziert und nach den Richtlinien des Europäischen Berufsverbands (European Board of Cardiovascular Perfusion) zertifiziert.