Diagnosen sind komplex, da Kinderhaut anders reagiert und die Anamnese indirekt ist. Häufige Probleme sind Hautinfektionen, atopische Dermatitis, Windeldermatitis und Kontaktekzeme.
Hautveränderungen sind bei Kindern sehr häufig. Im Institut für Dermatologie und Venerologie an der Europaallee behandeln wir nicht nur erwachsene Patient*innen, sondern auch Kinder jeden Alters. All diese Patient*innen können nicht einfach als «kleine Erwachsene mit Hautproblemen» angesehen werden, da gewisse Krankheitsbilder altersspezifisch auftreten und sich das klinische Bild zudem bei Kindern oftmals anders als im Erwachsenenalter präsentiert.
Des Weiteren unterscheidet sich auch die Behandlung vieler Hautkrankheiten im Kindesalter von der Erwachsenenmedizin, dies unter anderem aufgrund der fehlenden Zulassung vieler Medikamente im Kindesalter sowie bei Unterschieden hinsichtlich der Verträglichkeit von gewissen Behandlungen und Substanzen.
In der Abklärung von dermatologischen Erkrankungen im Kindesalter müssen zusätzlich zwei Faktoren beachtet werden: Erstens tendiert die Kinderhaut dazu, ein etwas anderes Reaktionsmuster als die Erwachsenenhaut zu zeigen, was eine andere Manifestation der meisten Hautaffektionen zur Folge hat. Zweitens sind bei Neugeborenen und Kleinkindern anamnestische Angaben – Angaben zur individuellen Krankheitsgeschichte – immer nur aus zweiter Hand erhältlich. Der exakten Inspektion der gesamten Haut kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu.
In der Kinderdermatologie finden sich zudem nicht selten Erkrankungen, welche sich im Verlaufe einiger Wochen bis Jahre spontan regredient zeigen und somit keiner spezifischen Therapie bedürfen. Erwähnenswert ist hier die Kinderakne (acne infantum), die sich häufig als therapieresistent erweist, jedoch in der Regel spätestens im dritten Lebensjahr abheilt.
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass ein grosser Teil der kinderdermatologischen Konsultationen aufgrund von Hautinfektionen verschiedenster Art erfolgen. Hierzu zählen bakterielle Infektionen, Infektionen durch Hautpilze, viral bedingte Hautveränderungen wie Warzen und nicht zuletzt die Scabies Infektion, welche insbesondere in den letzten Monaten ein häufiger Grund für eine kinderdermatologische Vorstellung geworden ist.
Neben den infektiösen Erkrankungen spielen des weiteren die atopische Dermatitis, die Windeldermatitis und Kontaktekzeme eine wichtige Rolle in der Kinderdermatologie.