Syphilis ist eine ernste sexuell übertragbare Infektion, die ohne Behandlung zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen kann. Die Infektion verläuft in vier Stadien – primär, sekundär, latent und tertiär – jedes mit spezifischen Symptomen. Auch Babys können durch Übertragung während der Schwangerschaft betroffen sein.
Im ersten Stadium (Primärstadium) der Syphilis kann ein einzelnes oder mehrere Geschwüre auftreten. Diese Geschwüre sind die Eintrittspunkte der Infektion und treten typischerweise am Penis, in der Vagina, am Anus, im Rektum oder an den Lippen bzw. im Mund auf. Sie sind meist fest, rund und schmerzlos und heilen innerhalb von 3 bis 6 Wochen von selbst. Auch nach Abheilung der Geschwüre ist eine Behandlung notwendig, um ein Fortschreiten der Infektion zu verhindern.
Im Sekundärstadium können Hautausschläge und/oder Geschwüre im Mund, in der Vagina oder am Anus auftreten. Der Ausschlag kann an den Handflächen oder Fusssohlen auftreten und ist oft rau, rot oder rötlich-braun, juckt jedoch meist nicht. Weitere Symptome können Fieber, geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen, Haarausfall, Kopfschmerzen, Gewichtsverlust, Muskelschmerzen und Müdigkeit sein. Diese Symptome verschwinden auch ohne Behandlung, aber die Infektion kann in das latente und eventuell tertiäre Stadium übergehen.
Im latenten Stadium sind keine sichtbaren Anzeichen oder Symptome vorhanden. Ohne Behandlung kann die Infektion jahrelang im Körper verbleiben.
Die meisten unbehandelten Syphilis-Fälle entwickeln sich nicht zum tertiären Stadium. Tritt es jedoch auf, kann es verschiedene Organsysteme betreffen, darunter Herz, Blutgefässe, Gehirn und Nervensystem. Das tertiäre Stadium ist sehr ernst und kann 10–30 Jahre nach der Erstinfektion auftreten, wobei es zu schweren Organschäden und möglicherweise zum Tod führt.
Ohne Behandlung kann sich Syphilis auf das Gehirn und Nervensystem (Neurosyphilis), die Augen (okuläre Syphilis) oder die Ohren (Otosyphilis) ausbreiten. Dies kann in jedem Stadium der Infektion passieren.
Symptome der Neurosyphilis können starke Kopfschmerzen, Muskelschwäche, geistige Veränderungen oder Demenz umfassen. Symptome der okulären Syphilis können Augenschmerzen, Rötung und Sehstörungen bis hin zur Blindheit umfassen. Symptome der Otosyphilis können Hörverlust, Tinnitus und Schwindel umfassen.
Sexuell aktive Menschen können durch vaginalen, analen oder oralen Sex ohne Kondom mit einer infizierten Person Syphilis bekommen. Eine STI wie Syphilis kann HIV leichter in den Körper eindringen lassen, da Geschwüre und Hautverletzungen Eintrittspforten bieten.
Syphilis wird durch direkten Kontakt mit einer Syphilis-infizierten Person während vaginalem, analem oder oralem Sex übertragen. Schwangere können die Infektion auch auf ihr Baby übertragen.
Der einzige sichere Weg, STI zu vermeiden, ist, keinen vaginalen, analen oder oralen Sex zu haben. Sexuell aktive Menschen sollten in einer langfristigen, monogamen Beziehung mit einem getesteten Partner oder einer getesteten Partnerin bleiben und/oder Kondome korrekt anwenden.
Schwangere sollten mindestens einmal während der Schwangerschaft auf Syphilis getestet werden. Bei einem positiven Test sollten sie sofort behandelt werden, um eine Übertragung auf das Baby zu verhindern.
Regelmässige Tests auf Syphilis sind ratsam, wenn Sie sexuell aktiv sind, insbesondere für MSM (Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben) oder Personen, die PrEP zur HIV-Prävention einnehmen. Schwangere sollten zu Beginn der Schwangerschaft und ggf. im dritten Trimester getestet werden.
Ärzt*innen diagnostizieren Syphilis meist durch Bluttests. Manchmal wird auch Flüssigkeit aus einem Syphilis-Geschwür getestet.
Ja, Syphilis ist mit den richtigen Antibiotika heilbar. Eine Behandlung kann jedoch keine bereits entstandenen Schäden rückgängig machen.
Ja, eine erneute Infektion ist möglich. Nur Labortests können bestätigen, ob Sie Syphilis haben. Nach einer erfolgreichen Behandlung sind Folgetests notwendig, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig beseitigt ist.