Zürich gehört zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität der Welt. Die Stadt soll auch in Zukunft ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort bleiben. Das richtige Zusammenspiel von Stadtraum und Mobilität leistet dazu einen wichtigen Beitrag.
«Die neue Strategie schafft einen Mehrwert für alle: Bewohner*innen, Arbeitnehmende, Unternehmen und Besucher*innen werden auch in Zukunft von einer hohen Lebens- und Standortqualität profitieren.»
Simone Brander, Stadträtin
- Schöne Stadträume bieten Lebensqualität. Sie ermöglichen vielfältige Aktivitäten und fördern den sozialen Austausch.
- Erlebbare Stadtnatur erfreut alle Menschen, bringt ein angenehmes städtisches Klima und fördert die Biodiversität.
- Das Mobilitätsangebot ist breit und effizient. Es sorgt dafür, dass alle Menschen und Güter verlässlich und klimaneutral unterwegs sind.
Die Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» führt politische und fachliche Ziele zu einem integralen Zielbild zusammen und definiert damit Leitplanken für die gemeinsame Weiterentwicklung von Stadtraum und Mobilität. Sie zeigt, wie sich die zunehmende Mobilität effizient und stadtverträglich bewältigen sowie klimaneutral gestalten lässt.
Damit der Wandel gelingt, müssen die Räume neu gestaltet und zusammen mit den Mobilitätsangeboten neu gedacht werden. Dafür wird der Strassenraum umverteilt. So kann er sowohl zur Fortbewegung als auch zum Verweilen und zur Begegnung genutzt werden.
Die Ziele für Stadtraum und Mobilität sind bereits heute in vielen umgesetzten Projekten sichtbar. Ein Beispiel ist die Heinrichstrasse, die mit
- zusätzlichen Bäumen
- Sitzbänken
- mehr Platz für Fuss- und Veloverkehr sowie
- grosszügig entsiegelten Flächen
zukunftsweisend für die quartier- und klimaangepasste Neugestaltung des Strassenraums ist.
Ein weiteres Beispiel ist das temporär gestaltete Papierwerd-Areal beim Globusprovisorium. Hier wurden im Mai 2024
- Parkplätze aufgehoben
- der Boden entsiegelt
- provisorische Bäume sowie
- verschiedene Sitzmöglichkeiten platziert
Es entstand ein neuer Freiraum direkt an der Limmat.
Die beiden Velovorzugsrouten in der Basler- und Bullingerstrasse sowie der Mühlebach- und Zollikerstrasse sind ein Vorzeigebeispiel für umweltschonende Mobilität. Schrittweise soll mit
- Tempo 30 und
- breiten Velostreifen
ein sicheres Netz von Velovorzugsrouten mit einer Gesamtlänge von über 130 km entstehen.
Während der Strategieentwicklung führte das Tiefbauamt 2021 einen breit angelegten Mitwirkungsprozess mit der Bevölkerung durch. Ziel war es, die Bedürfnisse der Bevölkerung hinsichtlich Stadtraum und Mobilität zu ermitteln und diese in die strategische Ausrichtung einzubeziehen. An einer Online-Befragung nahmen 1200 Personen teil, während aus einer spielerischen Partizipation in mehreren Quartieren 800 Rückmeldungen eingingen. Für Vertreter*innen von Organisationen und Unternehmen fanden Veranstaltungen statt.
Zentrale Anliegen der Zürcher*innen waren der Klimaschutz und die Förderung von umweltschonenden Mobilitätsformen. Konkret wünschten sie sich mehr Grünflächen und Schatten sowie weniger Autoverkehr in den Quartieren. Die Stadträume sollen zum Verweilen einladen. Zudem wünschte sich die Bevölkerung, bei der Gestaltung von Räumen verstärkt mitreden zu können.
Der Zeithorizont der Strategie ist durch das Netto-Null-Ziel 2040 vorgegeben. Ob die Ziele erreicht werden, wird anhand von definierten Wirkungszielen und Indikatoren gemessen. Befragungen, Messungen und Berechnungen geben Auskunft über:
- die Zufriedenheit der Bevölkerung und des Gewerbes mit den Stadträumen und der Verkehrssituation
- die Entwicklung vom Modalsplit
- die Länge der durchschnittlichen zurückgelegten Wegdistanzen der Stadtbevölkerung pro Tag
- die Baumkronenfläche
- die ausgestossenen Treibhausgase im Mobilitätssektor
Ein neues Dashboard soll laufend einen Überblick bieten. Alle 2,5 Jahre werden zudem ein Zwischenbericht und alle 5 Jahre ein Standbericht veröffentlicht.