
Das Stadthaus dient nicht nur als Anlaufstelle für die Einwohner*innen, sondern ist auch ein repräsentativer Ort für Empfänge, politische Kontakte, Podiumsgespräche, Ausstellungen und Hochzeiten. Jährlich werden rund 250 000 Bürger*innen empfangen.
Das Stadthaus und seine Umgebung stammen aus der Gründerzeit, nachdem mit der ersten Eingemeindung im Jahr 1893 die Bevölkerung von etwa 28 000 auf über 100 000 anstieg. Zum Selbstverständnis der neuen Grossstadt gehörte bald auch ein der urbanen Entwicklung angemessenes Stadthaus.
Am Standort des heutigen Stadthauses entstand zunächst in den Jahren 1883/84 ein kleineres Verwaltungsgebäude im Stil der Neurenaissance. Nur fünf Jahre später erweiterte der ETH-Professor Gustav Gull den Bau zum heutigen Stadthaus. Der Historismusbau kombiniert verschiedene Stilelemente: Die Fassade ist vorwiegend neugotisch, wobei sich auch Elemente weiterer Stilepochen finden. Der glasbedeckte Arkadenhof ist hingegen im Stil der Neurenaissance gehalten.
Das Stadthaus zeigt zur Schauseite gegen die Limmat eine hoch aufragende Fassade. Die Treppengiebelfront des Mittelrisalits verleiht dem Bau sein monumentales Erscheinungsbild.
Nach über 100 Jahren Betrieb wurde das Stadthaus vom Mai 2007 bis November 2010 innen und aussen umfassend instand gesetzt.
An den Fenstergewänden des Erdgeschosses finden sich 36 Halbfigürchen mit einer Grösse von 30 cm. Die vom Bildhauer Karl Leuch (1871 - 1915) entworfenen Figuren stellen die städtische Bevölkerung der Jahrhundertwende detailgetreu dar.
