Um eine Strategie für eine sich an den künftigen Bedürfnissen orientierende Netzentwicklung 2040 zu erarbeiteten, wurden die von Expertenteams und Bevölkerung erarbeiteten Szenarien zu einem Zukunftsbild öV 2050 verdichtet. Dieses wurde am 31. August 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Es definiert die für die Entwicklung des VBZ-Netzes gültigen fünf Stossrichtungen.
Medienkonferenz 31.8.2021
Die fünf Elemente des Zukunftsbilds
1. öV-Ringsystem
Das heutige ÖV-, speziell das Tram-Netz ist in der Stadt Zürich mehrheitlich auf die Innenstadt ausgerichtet. In Zukunft erhalten Oerlikon und Altstetten als weitere Stadtzentren eine stärkere Bedeutung. Ein äusseres Ring-System soll die Stadtzentren Oerlikon und Altstetten miteinander verbinden und im Nordosten den Bahnhof Stettbach sowie im Südwesten den Bahnhof Enge miteinbeziehen. So gelangen die Reisenden ab den Bahnhöfen am Stadtrand schnell in die Quartiere. Ebenso dient dieses Ringsystem der guten Erschliessung von Binz, ETH Hönggerberg und Schwamendingen sowie – nicht minder wichtig – zur Entlastung der Innenstadt.
2. Mobilitätshubs
Bereits heute können verschiedene Verkehrsmittel während der Reise kombiniert werden. Multimodale Mobilitätshubs sollen diesen Umstieg weiter fördern und auch Velo, E-Bike, Scooter, E-Trottinett, Carsharing oder den Fussweg mitberücksichtigen.
3. Digitalisierung zur Feinerschliessung
In Stadtteilen oder Zeiträumen, in denen weniger Leute unterwegs sind und keine Hauptachsen hindurchführen, sollen digitale Angebote und «Mobility as a Service» (MaaS) verstärkt als Optionen für die öV-Erschliessung eingesetzt werden.
4. Hauptachsen aufwerten
Die bestehende Tramstrecke zwischen Oerlikon – Milchbuck – Seilbahn Rigiblick – Hochschulgebiet Zentrum – Bellevue / Stadelhofen soll zu einer Ost-Tangente aufgewertet werden. Verknüpft mit den neuen Tram-Tangenten im Westen entstünde so ein leistungsfähiges Tramangebot. Dieses böte direkte Verbindungen zu den Hochschulgebieten. Das wachsenden Spitalquartier Balgrist-Lengg möchten die VBZ mit guten Anschlüssen an die S-Bahn am Stadelhofen verknüpfen, ebenso an die beiden westlichen Tramtangenten. Endhaltestellen sollen dort platziert werden, wo sie am meisten Nutzen bringen. Dafür sollen Linien verlängert und bessere Anschlüsse etwa an die S-Bahn geschaffen werden.
5. Restliches ÖV-Netz weiterentwickeln
Wo heute Engpässe bestehen, sind diese in der Zukunft mit geeigneten Massnahmen zu beheben. Dies, um weiterhin einen zuverlässigen ÖV zu bieten. Dank einer guten Verknüpfung der neuen Tangentialverbindungen mit dem städtischen und regionalen ÖV-Netz sollen auch im Umland neue zuverlässige Verbindungen mit kurzen Reisezeiten entstehen.
Netzentwicklungsstrategie 2040
Diese fünf Stossrichtungen des Zukunftsbildes ÖV 2050 wurden in den vergangenen zwei Jahren durch verschiedene Planungsfachleute von Stadt und Kanton und einem externen Planungsbüro hinsichtlich ihrer Machbarkeit, Etappierbarkeit und Kosten vertieft geprüft und in der Netzentwicklungsstrategie 2040 zusammengefasst.