Aktuelle Situation
Der weltweit zu hohe Konsum führt zur Überschreitung der planetaren Belastbarkeitsgrenzen der Erde. Das Konsumniveau eines Stadtzürchers oder einer Stadtzürcherin übersteigt die Grenze in fünf von acht global wichtigen Umweltbereichen beträchtlich. Vor allem beim Klimawandel (um das 10-fache) und Artensterben (um den Faktor 7,5) leben die Zürcherinnen und Zürcher mit ihrem hohen Konsumniveau weit über den Belastbarkeitsgrenzen. Aber auch in den Bereichen Stickstoffflüsse, Feinstaubemissionen sowie Meeresüberdüngung werden die Grenzen deutlich überschritten.
Die Grenzen für die verschiedenen Umweltbereiche orientieren sich an den maximalen Belastungen, die die Natur gerade noch verkraften kann, ohne dass sogenannte Kippeffekte auftreten, bei denen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten. Die Höhe der Säulen gibt die relative Umweltbelastung in Bezug auf diese Belastbarkeitsgrenzen an. Die ökologische Grenze beim Wert 1 ist gleichbedeutend mit einem anzustrebenden nachhaltigen Konsumniveau für 10 Milliarden Menschen auf unserem Planeten. In der Berechnung enthalten sind auch die grauen Umweltbelastungen, die ausserhalb des Stadtgebiets anfallen, zum Beispiel für die Produktion von Konsumgütern wie Nahrungsmittel oder Kleidung. Die Unsicherheitsmargen der Zahlen liegen bei +/- 30 Prozent.
Erläuterungen zur Legende
Legende | Erklärung |
---|---|
Fleisch + Milchprodukte | Milch, Milchprodukte (Joghurt, Käse, Rahm, Butter), Schweinefleisch, Rind- und Kalbfleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte, weitere Tiere, Eier |
Ernährung (ohne Fleisch + Milchprodukte) | Gemüse + Salat: Salat, Tomaten, Rüebli, Zwiebeln, Fenchel, Weisskabis, Peperoni, Soja, Kartoffeln Früchte + Nüsse: Äpfel, Birnen, Steinobst, Zitrusfrüchte, Bananen, Trauben, Melonen, Beeren, Fruchtsäfte, Haselnüsse, Mandeln Fette + Öle: Margarine, Pflanzenfette, pflanzliche Speiseöle, tierische Speisefette Getreide: Brot, Getreideprodukte (z. B. Teigwaren, Mehle, Flocken), Reis Weitere Nahrungsmittel: Zucker, Konfitüren, Glace, Kakao, Kaffee, Wein, Bier, Spirituosen, Mineralwasser |
Internetnutzung | Computer Heimgerät, dazu Energieverbrauch und Infrastruktur für Internet ausserhaus |
Wasserversorgung/ -entsorgung | Total Trinkwasserverbrauch im Haushalt sowie Entsorgung des Abwassers |
Stromverbrauch | Stromverbrauch für Haushaltsgeräte (Waschmaschine, Herd, Kühlschrank), diverse Elektrogeräte und Beleuchtung |
Wärmebezug | Aufwand für Raumheizung im Haushalt sowie Erzeugung des Brauchwarmwassers |
Dienstleistungen | Von der Gesellschaft erbrachte Dienstleistungen: öffentliche Verwaltung und Erziehung, Spitäler, Armee |
Wohngebäude | Gebäudeinfrastruktur, Baumaterialien, Gebäudeerstellung, sowie Rückbau und Entsorgung |
Weitere Konsumgüter | Materialien wie Glas, Papier, Karton, Kunststoffe, Stahlblech, Aluminium, Konsumgüter wie Textilien, Elektrogeräte, Batterien, Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine, inkl. Entsorgung von Konsumgüter und Haushaltsabfällen |
Persönliche Mobilität* | Individualverkehr (Auto, Motorrad), öffentlicher Verkehr (Zug, Tram, Bus, Reisebus, Flugzeug, Schiff) und Langsamverkehr (Velo, E-Bike) |
*Andere Studien zu den konsumbedingten Umweltbelastungen von Stadtzürcher*innen oder Schweizer*innen kamen auf einen etwas geringeren Anteil der persönlichen Mobilität an den Umweltbelastungen im Bereich Klimawandel. Die gesamten konsumbedingten Treibhausgasemissionen lagen jedoch in einer ähnlichen Grössenordnung. Aktuell wird stadtintern ein Monitoring der Treibhausgasemissionen entwickelt, mit dem die direkten und die indirekten Emissionen der Stadt Zürich genauer ermittelt werden sollen.