Das Image der Harfe war bis vor wenigen Jahren ein eher verstaubtes. Heute ist das ganz anders: Zurzeit sind fast einhundert Kinder und Jugendliche im Harfenunterricht von MKZ angemeldet. Woher also das gestiegene Interesse, der Boom?
Wie die Harfe zum Hype wurde
Die Harfe hat ja nicht nur in der klassischen Musik ihren festen Platz. Auch in der Folklore verschiedener Länder auf der ganzen Welt war und ist sie prominent vertreten. Der grosse Schub kam aber erst dank einer neuen Generation von Dozierenden und MKZ-Musiklehrpersonen. Einer Generation, die mit Pop und Elektro aufgewachsen ist. So kann MKZ heute den Schüler*innen auch im Harfenunterricht eine grosse stilistische Bandbreite anbieten. Ein Blick auf die technische Entwicklung der vergangenen Jahre hilft dabei, den heutigen Hype um die Harfe zu erklären.
Neue Sounds dank Elektronik
Lea Knecht, Fachbeauftragte für Harfe an MKZ, war die erste Lehrperson, die eine rein elektrische Harfe in ihren Unterricht einbaute. Das war 2017. Bei der rein elektrischen Harfe läuft die Modulation des Saitenklangs direkt über Tonabnehmer. Ähnlich wie bei der E-Gitarre klingen die Saiten unverstärkt nur ganz schwach, weil das Instrument keinen Resonanzraum hat. Die Saiten selbst reagieren viel schneller. Denn sie sind um einiges dünner als herkömmliche Harfensaiten. Damit sind sie auch für jüngere Schüler*innen einfach zu zupfen. Kommt dazu: Mit der elektronischen Erweiterung sowie Effektgeräten lassen sich viele unterschiedliche Sounds kreieren. Das ist reizvoll für Einsteiger*innen. Ohne pädagogisches Konzept würde dieser Reiz jedoch schnell verfliegen.
«Harfen-Labor» als Begegnungsraum
Lea Knecht ermutigt ihre Schüler*innen zum Erfinden eigener Musik. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Katrin Bamert unterhält sie ein «Harfen-Labor», einen Begegnungsraum für Ideen und Kreativität. Dort wird nicht nur musiziert und komponiert. Dort entstehen auch kürzere und längere Filme, die von den Schüler*innen mitgestaltet werden. Für ihren Unterricht nutzt Lea Knecht sämtliche zur Verfügung stehenden Mittel und Tools: von Smartphone Apps über ihre eigene Website, wo sie die Kompositionen ihrer Lernenden hochlädt und Übungen aller Stufen bereitstellt.