Der Ausbau von Online-Angeboten für die Bevölkerung, der Einsatz von KI und die Befähigung der Mitarbeitenden für die Digitale Transformation gehörten zu den wichtigsten Vorhaben der OIZ im 2024.
Digitalisierungsstrategie verabschiedet
Die neue Digitalisierungsstrategie ersetzt die IT-Strategie von 2016. Sie schafft die Voraussetzung, dass technologische Entwicklungen rascher in die Gestaltung von digitalen Services einfliessen können. Die neue Strategie will unter anderem stadtweite Standards setzen und Digitalisierungskompetenzen bei den städtischen Mitarbeitenden gezielt fördern. Dazu gehören Methoden- und Datenkompetenzen, der Umgang mit Informationssicherheit und Datenschutz, Nutzer*innenzentrierung oder eine gemeinsame digitale Lernkultur. Zur Umsetzung der Strategie wurde ein Leistungsportfolio definiert. Elemente daraus sind beispielsweise ein stadtweites Projektportfolio für Digitalisierungsprojekte, der Aufbau des Cyber Defence Center oder die Erarbeitung einer Datenstrategie. Die Leistungen «Beratungsangebot digitale Geschäftsprozesse» sowie «Business Continuity Management» wurden bereits umgesetzt und werden den Dienstabteilungen zur Verfügung gestellt. Die Massnahmen aus dem Leistungsportfolio sind Grundlagen für die digitale Transformation in der Stadtverwaltung und unterstützen die städtischen Organisationseinheiten bei der Realisierung ihrer Digitalisierungsvorhaben.
Datenstrategie und Stadtweiter Datenkatalog
Geinsam mit Statistik Stadt Zürich, Geomatik und Vermessung und weiteren stätischen Organisationseinheiten erarbeitet die OIZ eine Datenstrategie für die Stadt Zürich. Diese bezweckt, dass das Potenzial der städtischen Daten auf verantwortungsvolle Weise genutzt wird. Parallel dazu wird ein Reglement erstellt, um die Weitergabe von Daten zu standardisieren.
Ein Handlungsfeld der Datenstrategie ist der Stadtweite Datenkatalog (SDK). Er unterstützt die Dokumentation von Daten zur Unterstützung des Datenmanagements und soll ihm Rahmen der Datenstrategie stadtweit eingeführt werden. Der SDK vereinfacht die Suche nach Daten, hilft, diese richtig zu verstehen, und vermittelt den Kontakt zu den Ansprechpersonen. Erste Funktionalitäten des SDK sind für eine Testgruppe bereits verwendbar.
Digi+
Das Programm Digi+ von OIZ und Smart City hat im 2024 69 Digitalisierungsvorhaben in 21 Organisationseinheiten umgesetzt. Dazu gehören unter anderem Prozessoptimierungen in den Rettungswagen von «Schutz und Rettung», die Automatisierung des Gesuchsprozesses für den neuen Wohnraumfonds oder die Prozessoptimierungen bei der Durchführung der jährlich 2 500 Hochzeiten im Bevölkerungsamt. Die OIZ hat mehrere Dutzend Beratungen zur Digitalen Transformation durchgeführt. Vielfach ging es dabei um strategische Beratung der Geschäftsleitungen der Organisationseinheiten oder Workshops für den Umgang mit Prozessautomatisierungstools oder Künstlicher Intelligenz.
KI
Ein interdisziplinäres KI-Kernteam der OIZ hat zwei Dutzend städtische Dienstabteilungen zu KI-Fragen beraten, erste Schulungsangebote erstellt und Websessions durchgeführt sowie bei der Durchführung von Proof of Concepts unterstützt. So wurde im Schulamt eine Anwendung getestet, die die rund 10 000 jährlichen Anfragen aus der Bevölkerung an die richtigen Stellen weiterleitet. Guidelines für den Umgang mit generativen KI-Werkzeugen im Arbeitsalltag und weitere Informationen u.a. zu Anlässen stehen den städtischen Mitarbeitenden im «KI-Portal» zur Verfügung. Eine stadtweite KI-Fachgruppe unter dem Lead der OIZ sowie die KI-Community für alle Stadtmitarbeitenden sorgen für regelmässigen Knowhow-Austausch innerhalb der Stadt.
E-Government
Das «Mein Konto» zählt mittlerweile bereits über 260'000 registrierte Nutzende und wurde im 2024 um zusätzliche Services für die Bevölkerung erweitert. Auch das mobile Angebot konnte ausgebaut werden: per Push-Mitteilung kommen Nachrichten via «Zürich Access»-App nun vom «Mein Konto» direkt aufs Mobiltelefon und können direkt eingesehen werden.
In einem Pilotprojekt wurden Betreibungsregisterauszüge der Stadt Zürich fälschungssicher gemacht. Dafür kooperierte die Stadt Zürich mit dem ETH-Spin-off thenti, welches eine Lösung entwickelt hat, Papierdokumente mit QR-Codes zu versehen und diese dann mittels einer App auf Echtheit zu überprüfen.
Ausbau Cyber Security
Der Bereich Cyber Security der OIZ wurde im 2024 um die Funktionen «Engineering & Consulting» erweitert. Dadurch können Cyber Security-Werkzeuge und -Prozesse flexibler an die veränderte Risiko- und Bedrohungslage angepasst bzw. entsprechend ausgebaut werden.
Neues städtisches Intranet
Im 2024 wurde zusammen mit den städtischen Organisationseinheiten ein neues städtischen Intranet auf Basis von Standardbausteinen erarbeitet, das auch auf mobilen Endgeräten zur Verfügung stehen wird und somit Informationen und News auch Mitarbeitende einfach erreichen, die nicht über einen Büroarbeitsplatz verfügen. Das neue Intranet wird im 2025 stadtweit ausgerollt.
Relaunch Website
Die Stadt Zürich hat Ende November ihren erstmals seit 2008 vollständig überarbeiteten Webauftritt in Betrieb genommen. Die Inhalte sind kompakt und verständlich aufbereitet, leicht auffindbar und noch barrierefreier zugänglich. Neu sind Informationen und Online-Dienstleistungen thematisch sowie organisationsübergreifend geordnet und aufbereitet. In dem gemeinsamen Projekt von Stadtkanzlei und OIZ übernahm die OIZ die Gesamtprojektleitung und die technische Umsetzung, die unter anderem funktionale Erweiterungen und die erfolgreiche Migration beinhalteten.
Persönliche Computer für Sekundarschulen
Zum ersten Mal nahmen im Sommer 2024 die Schüler*innen der Primarstufe ihre persönlichen KITS-Geräte in die Sek mit. Diese wurden mit Unterstützung der OIZ so vorbereitet, dass sie in der neuen Schulstufe einwandfrei funktionieren. Jetzt verfügen auch die über 2’500 Schüler*innen in der 1. Sek über ein mobiles Gerät, das sie im Unterricht und zu Hause verwenden können. Gleichzeitig hat das KITS-Center der OIZ über 3’700 Computer an die neuen 5. Klassen ausgeliefert, so dass in den Zürcher Schulen nun insgesamt rund 30'000 KITS-Computer zu Verfügung stehen.
ITSM-Transformation: Migration auf neue Technologie
Die OIZ stellt die städtische IT-Service-Management-Lösung bereit. Sie hat im 2024 erfolgreich die Migration auf eine neue Technologie abgeschlossen. Die Transformation ermöglicht eine höhere Flexibilität und Skalierbarkeit des Angebots, reduziert die Betriebskosten und erlaubt eine kürzere Realisierungszeit für neue Features. Zudem können für die Mitarbeitenden schrittweise neue, benutzerfreundliche Oberflächen und Erweiterungen der Funktionen eingeführt werden.
OIZ als attraktive Arbeitgeberin
Die OIZ hat im 2024 ihr Engagement im Recruiting und in der Organisationsentwicklung verstärkt. Es wurden zusätzlich 13 neue Praktikumsplätze geschaffen, um junge Talente zu fördern.
Der neue Lehrberuf «Entwickler/in Digitales Business» gehört seit 2024 zur Palette der OIZ-Lehrberufe. Für sieben IT-Lehrstellen in den angebotenen vier Lehrberufen wurden insgesamt 337 Bewerbungen eingereicht.