Mit Vollgas voran
Ahmad Alkrdi ist nicht zu bremsen. Letztes Jahr erst kam der 23-Jährige mit seiner Familie in die Schweiz und bereits wenige Monate später sass er im Klassenzimmer von Integration Intensiv. Dieses vollschulische Ganztagesangebot vermittelt Geflüchteten die Grundlagen hinsichtlich einer beruflichen Ausbildung.
Parallel zum Schulunterricht erhalten die Teilnehmenden ein Coaching, das ihnen bei der Bewältigung persönlicher Herausforderungen und der Entwicklung realistischer Zukunftsperspektiven hilft.
Auf die Frage, was ihm bei Integration Intensiv am meisten Freude macht, antwortet Herr Alkrdi «Deutsch lernen und die ausserschulischen Aktivitäten». Begeistert erzählt er, wie er einmal im Unterricht eine Kerze gezogen und anschliessend mit seiner Klasse eine Kerzenfabrik besucht hat. Eindrücklich sei auch die Kürbisausstellung im Aatal gewesen.
In seiner Freizeit verteilt Herr Alkrdi bei den gemeinnützigen Projekten «Essen für Alle» und «incontro» Nahrungsmittel an Menschen, die nur geringe finanzielle Mittel haben. Daneben verpackt und verteilt er den mehrsprachigen Veranstaltungskalender MAPS Züri Agenda und joggt mit der Laufgruppe «AOZ – Züri rännt» durch die Stadt Zürich. «Wegen Corona sind die Kontaktmöglichkeiten aktuell eingeschränkt», sagt Herr Alkrdi, «aber mein Engagement hilft mir, nicht nur im Kurs, sondern auch in der Freizeit mein Deutsch anzuwenden».
«Herr Alkrdi ist sehr engagiert», erzählt auch AOZ Coach Nijeevan Nithiyarajah. «Dank den Freizeitaktivitäten lernt er das System besser kennen und knüpft Kontakte».
Prädikat «Klassenbester»
Auch in der Schule sei Herr Alkrdi ehrgeizig und motiviert, bestätigt Nithiyarajah. «Er will sogar Zusatzaufgaben für Zuhause». Dieser Fleiss zahlt sich aus: Vor Kurzem stand im Unterricht die Prüfung für das Deutsch-Niveau A1 auf dem Programm – Herr Alkrdi bestand sie als Klassenbester.
Und was sind seine Zukunftspläne? So rasch wie möglich will Herr Alkrdi das Deutsch-Niveau B1 erreichen. Daneben setzt er sich mit möglichen Berufsbildern und Ausbildungen auseinander. LKW-Fahrer würde ihm gefallen. Auf jeden Fall wünscht er sich einen Beruf mit langfristiger Perspektive.
Wir sind zuversichtlich, dass Herr Alkrdi seine Ziele erreicht und drücken ihm dafür die Daumen!