Entstehung Hinweistafeln

Wie kam es zu den fünfzehn Widmungen und zu den Videoporträts?

Eine Aktion am feminstischen Streik 2019

Foto eines Plakatas der Gruppe zum 14. Juni 2019: Idastrasse. Ida Somazzi (1882-1963), Schweizer Frauenrechtsaktivistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. 1984 Präsidentin der Studienkommission für Frauenfragen der UNO und Unesco.
Ein Vorschlag der Gruppe zum Frauenstreik 2019: Die Idastrasse soll der Widerstandskämpferin Ida Somazzi (1882-1963) gewidmet werden.

Am  14. Juni 2019 fordert in Zürich eine Gruppe mehr Strassenbenennungen nach bekannten Frauen. Die Gruppe macht Vorschläge zur Benennung der Agnesstrasse, Bertastrasse, Elsastrasse, Hildastrasse und anderen mehr. Die Personen, die sie vorschlagen, haben jedoch nicht immer einen Bezug zur Stadt Zürich. 

Plakat am Frauen*streik 2019: «Frauen* Macht Geschichte. Von den 447 Strassen, die in Zürich nach prominienten Personen benannt sind, tragen nur 54 weibliche Namen. Wir fordern eine andere Geschichte!»
«Von den 447 Strassen, die in Zürich nach prominienten Personen benannt sind, tragen nur 54 weibliche Namen. Wir fordern eine andere Geschichte!»

Die Fachstelle für Gleichstellung greift die Idee auf

Die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich greift die Idee auf. Am 14. Januar 2020 gelangt sie an die Strassenbenennungskommission mit einem Vorschlag, wie bereits bestehende Strassen ohne Umbenennung weiblichen Persönlichkeiten gewidmet werden könnten.

Sie reicht 16 konkrete Vorschläge ein für das Anbringen von Tafeln mit Verweis auf historische Persönlichkeiten.

Der Entscheid der Strassenbenennungskommission

Die Strassenbenennungskommission prüfte den Antrag der Fachstelle für Gleichstellung auf Eignung der vorgeschlagenen weiblichen Persönlichkeiten. Die Mitglieder der Kommission entschieden, acht Strassen dem Stadtrat für die Realisierung vorzuschlagen als Zeichen, das Ungleichgewicht zu den Strassennamen nach Männern etwas abzuschwächen: 

  • Bertastrasse, Kreis 3: Berta Rahm (1910–1998)
  • Elsastrasse, Kreis 4: Elsa Felicya Gasser-Pfau (1896–1967) 
  • Erikastrasse, Kreis 3: Erika Rikli (1907–2002)
  • Gertrudstrasse, Kreis 3: Gertrud Heinzelmann (1914–1999) 
  • Hedwigsteig, Kreis 7: Hedwig Strehler (1907–1992)
  • Margaretenweg, Kreis 3: Margarete Susman (1872–1966)
  • Martastrasse, Kreise 3 + 4: Marta von Meyenburg (1882–1972)
  • Olgastrasse, Kreis 1: Olga Meyer (1889–1972) 

Stadtratsbeschluss 2020: Strassen werden nachtäglich berühmten Frauen gewidmet

Die Hinweistafel an der Martastrasse. Tafeltext: Martastrasse. Marta von Meyenburg (1882-1972), Wegbereiterin der Sozialarbeit und Berufsbildung in der Schweiz, Mitgründerin der Sozialen Frauenschule Zürich.
Die 2021 montierte Hinweistafel an der Martastrasse erinnert an die Schulgründerin Marta von Meyenburg (1882-1972).

Im Dezember 2020 entscheidet der Stadtrat, dass die jeweiligen Strassenschilder mit Hinweistafeln ergänzt werden. (Stadtratsbeschluss Nr. 1212/2020)

Die Hinweistafeln werden im März 2021 aufgehängt.

Weitere nachträgliche Widmungen im 2023

Nachdem 2022 ein entsprechendes Postulat im Gemeinderat überwiesen wird (GR Nr.: 2022/119), prüft die Strassenbenennungskommission weitere acht Strassen, die nach weiblichen Vornamen benannt sind, und schlägt Persönlichkeiten für solche Hinweistafeln vor.

Der Stadtrat hat entscheidet im Dezember 2023 (Stadtratsbeschluss Nr. 3529/2023), folgende Frauen zu erwähnen:

  • Agnesstrasse, Kreis 4: Agnes Amberg (1936–1991)
  • Elisabethenstrasse, Kreis 4: Elisabeth Thommen (1888–1960)
  • Ernastrasse, Kreis 4: Erna Yoshida Blenk (1913–1996)
  • Hildastrasse, Kreis 4: Äbtissin Hildegard (um 828–856)
  • Idastrasse, Kreis 3: Ida Schneider (1869–1968)
  • Luisenstrasse, Kreis 5: Luise Meyer-Strasser (1894–1974)
  • Marienstrasse, Kreis 3: Maria Egg-Benes (1910–2005)
  • Ottilienstrasse, Kreis 3: Ottilie Wildermuth (1817–1877)*

*Die Ottilienstrasse ist bereits 1901 nach der Deutschen Jugendschriftstellerin Ottilie Wildermuth benannt worden. Eine Hinweistafel erinnert nun an sie.

Die Hinweistafeln werden im Frühling 2024 aufgehängt.

Frauenstadtrundgang – digital

Foto der QR-Code Tafel: Wer war Äbtissin Hildegard? Abgebildeter QR-Code führt zum Videoporträt.
Wer war Äbtissin Hildegard? Via QR-Code gelangt man zu ihrem Videoporträt.

Der Frauenstadtrundgang Zürich produziert im Auftrag der Fachstelle für Gleichstellung 2021 und 2024 Videoporträts zu den Frauen und ein Einführungsvideo zur Sichtbarkeit von Frauengeschichte im öffentlichen Raum.

Unterhalb jeder Hinweistafel sind kleine Schilder mit einem QR-Code angebracht. Interessierte Passant*innen können diesen QR-Code scannen und gelangen so zum jeweiligen Videoporträt.