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Fachpublikation zur Arbeitsintegration der Stadt Zürich

Medienmitteilung

Zwei Forscherinnen der Hochschule Luzern haben die Arbeitsintegrationsprogramme der Stadt Zürich qualitativ ausgewertet. Eine neue Nummer der Reihe «Edition Sozialpraxis» des Sozialdepartements präsentiert und diskutiert die Ergebnisse.

21. Juni 2010

Langzeitarbeitslosigkeit verursacht meist gravierende persönliche Probleme und ist mit erheblichen Kosten für das Gemeinwesen verbunden. Deshalb fördert und unterstützt die Stadt Zürich seit mehr als zwanzig Jahren Jugendliche und Erwachsene bei ihrer Integration in die Arbeitswelt oder ihrer Wiedereingliederung ins Erwerbsleben. Dabei geht es auch um die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit jener Personen, die aufgrund der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt wenig Chancen auf eine Anstellung haben.

Um mehr über die Wirkungen und die Wirkungsweise der Arbeitsintegrationsprogramme zu erfahren, hat das Sozialdepartement zwei Forscherinnen der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Eva Mey und Fernanda Benz, mit der Durchführung einer qualitativen Studie beauftragt. Deren Ergebnisse sind nun unter dem Titel «Eingebunden statt aussortiert. Erfahrungen aus der Stadtzürcher Arbeitsintegration» in der Reihe «Edition Sozialpraxis» erschienen.

Biographisch orientierte Studie
Zwar existieren bereits verschiedene Studien zu Wirkung und Nutzen von Massnahmen der Arbeitsintegration, die den Erfolg der Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt ins Zentrum stellen. Die erwähnte Studie geht weiter: Sie fragt umfassend nach den Auswirkungen auf die Betroffenen. Die Forscherinnen haben dafür einen innovativen Ansatz gewählt: Sie analysieren mittels biographischer Interviews die persönliche Situation von rund dreissig Programmteilnehmenden und deren Veränderung während des Aufenthalts in den Programmen. Dadurch lassen sich die Rahmenbedingungen der Programme mit den individuellen Faktoren der Teilnehmenden in einen Zusammenhang stellen.

Dabei wird deutlich: Den «typischen» Integrationsprozess gibt es nicht. Wie die Teilnehmenden der Arbeitsintegrationsprogramme, so unterscheiden sich auch die Programmverläufe. Positiv sind sie vor allem dann, wenn möglichst gut auf die Situation des Individuums eingegangen werden kann. Voraussetzung für eine gelungene Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und Wiedereingliederung ist daneben auch das Commitment der Teilnehmenden, d.h. ihre Bereitschaft, sich auf das Programm einzulassen. An Grenzen stossen die Programme, wenn programmexterne Probleme – beispielsweise familiäre Schwierigkeiten, Sucht oder psychische Erkrankung –überhand nehmen.

Bestelladresse
bestellungen.sd@zuerich.ch, Telefon 044 412 61 11, Preis: 30 Franken