14:00 - 16:15 - The Visitors (Filmdokument und Diskussion mit Regisseurin Veronika Liskova) - CZ / subtitles EN
16:30 - 18:45 - Daniel's World (Filmdokument und Diskussion mit Regisseurin Veronika Liskova) - CZ / subtitles EN
19:00 - 20:30 - The Visitors (Filmdokument) - CZ / subtitles EN
The Visitors
Zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol gelegen scheint Spitzbergen ein Ort ewigen Eises und ewiger Eintönigkeit zu sein. Doch die junge Anthropologin Zdenka ist gekommen, um die Veränderungen in der Siedlung Longyearbyen zu beobachten. Denn nicht nur das Eis weicht Schicht um Schicht der Klimaerwärmung, auch die kleine Community ist bedroht: Zwar sichert der Spitzbergen-Vertrag die freie Zuwanderung unabhängig von Nationalität, doch Norwegen will den Anteil der eigenen Staatsbürger*innen erhöhen. Das soziale Gleichgewicht steht auf der Kippe. In den kontrastarmen Formen der Eiswüste findet Veronika Lišková präzise Bilder einer Seelenlandschaft. Ein nachdenklicher Film, dessen Fragen nach dem Sinn nationaler Abgrenzung lange nachhallen. (source: Anne Thomé)
Daniel's World
Daniel, ein 25-jähriger Literaturstudent, liegt in der Badewanne. Aus dem Off ertönt seine Stimme: „Ich war noch nie mit einem Jungen oder Mädchen zusammen, trotzdem kann ich mich über einen Mangel an Liebe in meinem Leben nicht beklagen.” Doch wie ist es für einen jungen Mann, wenn sich diese Liebe auf kleine Jungen richtet, sein Begehren nie ausgelebt, sich nur auf sexuelle Fantasien beschränken kann oder medikamentös unterdrückt werden muss? Der Film begleitet Daniel bei seinem Kampf um Selbstakzeptanz und der hoffnungslosen Suche nach einem Freund. Über schlichten, wohlkomponierten Bildern, die Daniel beim Frisör, beim Schlittschuhlaufen, beim Gassi gehen mit dem Hund der Mutter zeigen, liegt immer seine Off-Stimme, die selbstreflektierend zu klären versucht, wie er mit seinem Coming-out und seinen unerfüllbaren Sehnsüchten umgehen und ein erfülltes Leben führen kann.
Da sie weder die Stimme ihres Protagonisten verfremden, noch sein Gesicht unkenntlich machen wollte, entschied sich Veronika Lišková nach Treffen mit mehr als 20 pädophilen Männern für Daniel, dem wohl bewusst ist, wie angreifbar er sich macht, der aber trotzdem ungewöhnlich offen mit seiner Prägung umgeht.
Veronika Liskova
Veronika hat Kulturwissenschaften an der Karls-Universität und Drehbuch und Schauspiel an der Akademie der musischen Künste in Prag studiert. Sie drehte einige Fernsehdokumentationen, bevor sie ihren ersten Spielfilm mit dem Titel „Daniels Welt“ fertigstellte, der 2015 auf der Berlinale Premiere feierte. Mehrere Jahre lang leitete Veronika den Ex Oriente Film Workshop am Institut für Dokumentarfilm und war als Kuratorin und Akquisitionsmanagerin bei DAFilms tätig. Heute arbeitet sie mit verschiedenen Dokumentarfilm-Ausbildungsprogrammen und Medienmärkten zusammen und arbeitet an ihrem ersten Spielfilm „Das Jahr der Witwe“.
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