«Ich will sälber…»
Nicht nur die Liebe geht durch den Magen, sondern auch die Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit – bzw. sie fangen schon vor dem Essen an: Welche Speisen mag ich, wie gross ist mein Hunger, und schaffe ich es, die Krawättli auf dem Löffel von der Schüssel in meinen Teller zu balancieren? Alles wichtige Fragen, auf die Kinder eine Antwort finden, indem wir ihnen die Freiheit lassen, selbst zu entscheiden und auszuprobieren. Und der Brotkorb auf dem Tisch à la bella Italia ist unser «Sicherheits-Anker». So verspürt kein Kind Stress, wenn das Menü nicht nach seinem Gusto ist. Diese Haltung leben wir im Kinderhaus Artergut tagtäglich.
Unser Waldtag
Unser Waldtag bietet den Kindern die einzigartige Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Kinder lernen, wie man im Wald kocht und ein Feuer sicher anzündet. Das Zubereiten von Mahlzeiten im Freien ist ein anderes Erlebnis als in den Innenräumen und fördert sowohl die Kreativität als auch das Gemeinschaftsgefühl. Das gemeinsame Mittagessen um das Feuer bietet eine wertvolle Abwechslung vom Alltag und schafft unvergessliche Erlebnisse, welche die Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung bereichern.
Wir pflanzen an!
In unserem Garten und unseren Gemüsebeeten wächst viel Nahrhaftes. Ob Himbeeren, Erbsen, Bohnen, Gurken oder Zucchetti – die Kinder können den ganzen Prozess vom Anpflanzen über das Wachsen bis hin zum Pflücken mitverfolgen. Sie wissen, was es braucht, damit das Gemüse wächst, und haben eine Fülle an Lernmöglichkeiten, die ihnen wertvolle Lebenskompetenzen vermitteln.
Die Vorteile des Anpflanzens und Gärtnerns für Kinder sind vielfältig. Sie entwickeln ein Verständnis für die Natur und Umweltbewusstsein, übernehmen Verantwortung, lernen Geduld und Ausdauer, und wenn alle zusammen gärtnern, lernen sie als Team zu arbeiten. Und am Ende können die Kinder die Himbeeren als Zvieri geniessen oder die Gurken frisch im Salat verspeisen.
Buch des Monats: «Alle anders, das sind wir!»
In unserem Buch des Monats Mai «Alle anders, das sind wir!» ging es um kulturelle Vielfalt, die wir auch in unserer Kita leben und zelebrieren. Passend dazu haben wir über den Begriff «Diversität» gesprochen, die unterschiedlichen Herkunftsländer unserer Familien auf der Weltkarte gesucht, das unterschiedliche Aussehen von Menschen betrachtet, sowie das Essen aus verschiedenen Kulturen kennengelernt.
Besonders das vielfältige Essen und die unterschiedlichen Tischkulturen und Essgewohnheiten sind auf reges Interesse gestossen. Die Kinder haben von ihren Urlaubserfahrungen in anderen Ländern berichtet und voller Stolz erzählt, was sie dort Feines gegessen haben.
Dieses Interesse haben wir im Kreativangebot mit Ton aufgegriffen. Gemeinsam haben wir Essen, das wir besonders gerne mögen, aus Ton geformt. Entstanden sind Pizza, Spaghetti und Farfalle, Schoggikuchen und Glaces, Sushi und Pad Thai, ein Taco mit Guacamole und viele weitere Leckereien.
Matschküche
Vor einigen Wochen haben wir ein Elternkaffee zu unserem Gartenprojekt veranstaltet. Die Kinder wünschten sich schon lange eine Matschküche, ein Insektenhotel oder einen Barfussweg. Beim gemeinsamen Gespräch mit den Eltern beim Elternkaffe wurde uns viel Unterstützung angeboten. Gemeinsam mit einem erfahrenen Familienangehörigen zweier Kinder haben wir nun eine Matschküche gebaut. In nur einer Woche intensiver Arbeit entstand die Matschküche, in der die Kinder vielfältige Sinneserfahrungen sammeln können.
Kochen im Freien
In der Kita Entlisberg 2 haben wir die Möglichkeit, auf dem grosszügigen Areal vom Kinderhaus oder im Wald Feuer zu machen. Diese Gelegenheit nutzen wir gern. Das gemeinsame Kochen unter freiem Himmel lädt zum Plaudern, Mitmachen und Zusammensitzen ein. Die Kinder mögen das Feuer, es fasziniert und begeistert sie. Begleitet von den Fachpersonen lernen die Kinder verantwortungsvoll mit dem Feuer umzugehen. Wo Kinder forschen und entdecken, werden sinnhafte Wahrnehmungen und kreative Prozesse gefördert. Bei gemeinsamen Erlebnissen und gemeisterten Herausforderungen lernen sich die Kinder immer besser kennen und entwickeln ein Gespür für die Bedürfnisse anderer. Das Kochen auf dem Feuer ist eine der ältesten Künste der Menschen und verbindet uns seit jeher.
Intergenerative Zusammenarbeit
Die intergenerative Zusammenarbeit zwischen der Kita Paradies und dem Gesundheitszentrum Entlisberg besteht bereits seit über zwei Jahrzenten und ist eine «Spezialität» der Kita Paradies. Regelmässig finden Begegnungen oder gemeinsame Angebote für Jung und Alt statt.
Das Gesundheitszentrum feierte am 8.6.2024 sein 50-jähriges Jubiläum, an welchem die Kita sich mit Kinderschminken beteiligte und als ehemalige Betriebs-Kita mitfeierte.
Falls Sie mehr zu unserer Zusammenarbeit wissen möchten, finden Sie hier Informationen dazu: Kita Paradies - Generationenbegegnungen
Essen aus dem eigenen Stadtgarten
Die Kita Selnau, mitten im Kreis 1 gelegen, verfügt über ein urbanes Umfeld – und doch erleben auch unsere Kita-Kinder Natur. In unseren kleinen Gärten und dem Aussengelände können sie Blumen beim Wachsen beobachten und selbst Gemüse, Kräuter und Früchte anbauen. Gemeinsam kauften die Kinder auf dem Markt ein und erlebten, wie aus Setzlingen und Samen Tomaten, Erdbeeren und Salat wuchsen. Täglich giessen und pflegen sie die Pflanzen. Ganz stolz ernten sie gerade die ersten Früchte. Melissentee, Erdbeeren und selbstgepflückten Salat konnten die Kinder bereits geniessen und so erfahren, wo ihr Essen herkommt und wie es wächst.
Essensprojekt
Wir thematisieren regelmässig verschiedene Esskulturen mit den grösseren Kindern. Die Gruppe sucht sich selbstständig Länder aus und einigt sich auf eines. Die Fachpersonen und die Kinder setzen sich mit diesem Land auseinander. Sie besuchen jeweils die Bibliothek und schauen Kochbücher an oder recherchieren online, was es an diesen Orten für Gerichte gibt. «Wie isst man in diesen Ländern?» ist auch eine Frage, mit der sie sich befassen. Danach entscheiden sie, was sie kochen möchten. Die Kinder gehen mit der Fachperson Zutaten einkaufen und kochen zum Abschluss für die gesamte Gruppe gemeinsam ein Mittagessen. Ihre letzte «Reise» führte sie nach China, wo es Fried Rice auf den Menüplan schaffte.
Dabei lernen die Kinder nicht nur verschiedene Esskulturen kennen, sondern werden auch in ihrer Selbständigkeit gefördert.
Kochangebot im Bildungsbereich Kinderküche
In der Kita Leutschenbach findet einmal in der Woche im Bildungsbereich Kinderküche ein Kochangebot statt, wo die Kinder ein Mittagessen oder Zvieri zubereiten. Da wir am Morgen die Gruppen öffnen, hat jedes Kind, das interessiert ist, die Möglichkeit daran teilzunehmen. Unser Ziel bei diesem Angebot ist, dass die Kleinen aus dem Säuglingsbereich mit den Grossen aus dem offenen Bereich mitwirken. So können die Kleinen anhand ihrer Beobachtungen von den Grossen vieles dazulernen und sich weiterentwickeln. Wir legen den Fokus auf grosse Selbständigkeit. Die Kinder können ihre Feinmotorik üben, indem sie mit verschiedenem Küchenzubehör hantieren, ihre Sinne weiterentwickeln, indem sie verschiedene Arten von Lebensmitteln kennenlernen, und das Gemeinschaftsgefühl stärken, indem sie gemeinsam kochen. Als zertifizierte Purzelbaum-Kita legen wir Wert auf gesunde und abwechslungsreiche Mahlzeiten.
Wo kommt die Nahrung her?
In unseren Beeten im Garten und dem neuen Hochbeet in der Alterssiedlung Helen Keller pflanzen wir mit den Kindern verschiedene Beeren, Kräuter und Gemüse an. Die Kinder haben die Möglichkeit, den ganzen Prozess von der Anzucht bis zur Kompostierung mitzuerleben. Sie helfen mit beim Gemüseschneiden, z.B. für den Zvieri, oder freuen sich einfach an den Erdbeeren, die sie als Beilage ernten können. Sie erfahren so, was es braucht, damit Nahrungsmittel zum Essen verfügbar sind und erweitern ihre Kompetenzen in Dingen des praktischen Lebens.
Mit den Händen essen
Die Kita In Böden lebt durch unterschiedliche Kulturen und Gewohnheiten, die sich hier vereinen. Es gibt beispielsweise Kinder, die sich gewohnt sind, die Mahlzeiten mit den Händen zu essen und in der Kita davon erzählen.
Das haben wir uns als Gruppe zum Anlass genommen, alle zwei Wochen ein Mittagessen mit den Händen einzunehmen. Während die einen Kinder dies als aufregendes Erlebnis empfinden und ihre Mahlzeit mit allen Sinnen erleben und zelebrieren, greifen andere freiwillig zum Besteck.
Dieses Angebot fördert nicht nur das Verständnis für anderen Kulturen, sondern regt auch die Sinneswahrnehmung der Kinder an. Es macht das gemeinsame Essen zum Erlebnis und bringt fröhliche Kinder- und Erwachsenenaugen mit sich.