Wie Eltern den Kita-Eintritt ihres Säuglings erleben
Zwei Familien aus der Kita Tièchestrasse geben Einblick, wie es ihnen ergangen ist, als ihr Säugling in die Kita eingewöhnt wurde, was für Ängste sie hatten und was ihnen geholfen hat.
Welche Gedanken und Gefühle habt ihr durchlebt, als der Kita-Eintritt von eurem damals acht bzw. 13 Monate alten Baby bevorstand?
Federica und Teo: Wir freuten uns, dass Matilde in der Kita eingewöhnt wird und waren davon überzeugt, dass dies die beste Wahl für sie ist. Aber gleichzeitig hatten wir Respekt davor, sie bei jemandem zu lassen, den sie nicht kannte.
Chiara und Andrea: Die Vorstellung, nicht den ganzen Tag mit Étienne zu verbringen, war zuerst schwierig für uns. Aber wir wussten immer, dass die Kita der richtige Ort ist für ihn.
Was half euch und eurem Kind bei der Eingewöhnung?
Chiara und Andrea: Uns hat die Einstellung, dass die Kita wie ein zweites Zuhause für unseren Sohn wird, wo er lernen, lachen, spielen kann und akzeptiert wird, sehr geholfen.
Federica und Teo: Die Eingewöhnung war super. Anfangs fanden wir die zwei Wochen etwas zu lang. Es war jedoch wichtig, während der Eingewöhnung Zeit mit Matilde in der Kita zu verbringen. So konnten wir sie den Erziehenden richtig vorstellen und ihre Bedürfnisse, aber auch unsere Vorlieben erklären. Wir sind zum Beispiel dabei, mit fester Nahrung anzufangen, und so haben wir zusammen mit den Erziehenden die besten Essensoptionen für Matilde besprochen.
In diesen zwei Wochen konnte sich Matilde an die neue Umgebung gewöhnen. Nach dieser Zeit fühlten wir uns vollkommen wohl dabei, Matilde den ganzen Tag in der Kita zu lassen. Dass die Erziehenden uns mit unseren Wünschen – nicht nur beim Essen, sondern auch beim Schlafen, bei Gewohnheiten usw. – entgegengekommen sind, war sehr hilfreich.
Gab es für euch persönlich schwierige Momente bei der Eingewöhnung?
Federica und Teo: Nicht wirklich, die Eingewöhnung hat bei uns gut geklappt. Matilde geht immer sehr gerne in die Kita. Jetzt fängt sie schon auf dem Weg an zu lachen, sobald sie merkt, wohin wir gehen oder wenn sie das Gebäude sieht.
Chiara und Andrea: Die erste Trennung von unserem Sohn war für uns etwas schwierig.
Was ist euch für die weitere Kita-Betreuung wichtig?
Chiara und Andrea: Uns ist es wichtig, dass unser Sohn in Kontakt kommt mit anderen Kindern, Neues während dem Spielen lernt, die Natur kennenlernt und selbständig wird.
Federica und Teo: Die Erziehung von Matilde hat für uns Priorität und wir sind mit dem pädagogischen Konzept der Kita sehr zufrieden. Alle Erziehende sind äusserst kompetent und wir sehen, wie sie Matilde und die anderen Kinder in einer sicheren Umgebung erkunden lassen, wann immer möglich Selbstständigkeit zulassen und die Kinder ihre eigenen Entscheidungen treffen lassen. Wir glauben, dass dies die Unabhängigkeit der Kinder fördert und ihre Entwicklung unterstützt.
Stadtzürcher Eingewöhnungsmodell
Eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale für eine gute Betreuungsqualität in den Kitas ist eine sorgfältige Eingewöhnung. Unter Einbezug der aktuellen Studien und bereits bewährten Eingewöhnungsmodellen haben die städtischen Kitas ein eigenes Eingewöhnungsmodell entwickelt, welches auf die Verhältnisse in der Schweiz angepasst ist (viele «Teilzeitkinder», sehr junge Kinder, lange Betreuungszeiten). In einem zweijährigen Projekt wurde das Stadtzürcher Eingewöhnungsmodell entwickelt, welches durch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW forschend und beratend begleitet wurde.