Quartierblöcke
«Quartierblöcke» sollen die Quartierstrassen vom motorisierten Durchgangsverkehr entlasten und mehr Platz für das Quartierleben und Grünraum schaffen. Für das Pilotprojekt wurden Gebiete in den Quartieren Aussersihl, Unterstrass, Riesbach und Seebach ausgewählt.
Mitwirkung
Die ersten zwei Pilotgebiete befinden sich im Gebiet Aussersihl rund um die Anwandstrasse und in Unterstrass rund um die Milchbuck-/Langmauerstrasse. Die Bewohnenden und das lokale Gewerbe werden bei der Konzeptentwicklung für das konkrete Gebiet der «Quartierblöcke» eng einbezogen. Am Vormittag des 16. November 2024 findet die öffentliche Mitwirkungsveranstaltung im Pilotgebiet Aussersihl statt und am 23. November in Unterstrass. Die Anmeldefrist ist abgelaufen und es sind beide Veranstaltungen ausgebucht.
Im Herbst 2025 folgen mit Riesbach, rund um die Dufour-/Hornbachstrasse, und Seebach, rund um die Grünhalde-/Bühlwiesenstrasse, zwei weitere Pilotgebiete.
Ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl der Pilotgebiete war, dass ein nachweisliches Interesse im Quartier vorhanden ist. Mit den Erfahrungen aus den vier Pilotprojekten wird das Konzept «Quartierblöcke» weiterentwickelt und gemäss den Vorgaben der Richtplanung in weiteren Stadtgebieten ausgerollt.
Was ist ein «Quartierblock»?
«Quartierblöcke» umfassen mehrere Quartierstrassen und Häuserreihen. Mit geeigneten verkehrlichen Massnahmen, wie beispielsweise Einbahnen oder Sackgassen, wird der Durchgangsverkehr unterbunden. Die Zu- und Wegfahrt von Anwohnenden, Beschäftigten, dem Lieferverkehr, Notfalldiensten sowie Ver- und Entsorgung sind jederzeit gewährleistet. Um den Strassenraum in relativ kurzer Zeit aufzuwerten, stehen für die Pilotphase flexible Elemente wie beispielsweise Bänke, Pflanztröge und Veloabstellbügel zur Verfügung.
Mit dem Quartier entwickelt
Im Frühsommer 2024 fanden zwei Echogruppenveranstaltungen mit Vertretenden von Interessengruppen, der Bevölkerung und des Gewerbes statt. Mit ihnen hat das Tiefbauamt das Vorgehen und die Wahl der Pilotgebiete gespiegelt und Rückmeldungen aufgenommen.
Jeder «Quartierblock» wird mit den Bewohnenden, Gewerbetreibenden und Interessenvertretenden situativ entwickelt. Dazu gehört unter anderem die Absteckung des Quartierblocks, die Erschliessung sowie die Wahl und Gestaltung der Begegnungsorte.
Die umgesetzten Massnahmen werden evaluiert und je nach Ergebnis angepasst. Die flexiblen Elemente spuren vor für spätere Bauprojekte, mit denen dann Bäume gepflanzt, Flächen entsiegelt und dauerhaft mehr Raum fürs Quartierleben geschaffen werden kann.
Ähnliche Konzepte existieren bereits
Ähnliche Konzepte gibt es bereits in anderen Städten Europas wie beispielsweise die «Superblocks» in Barcelona, «Supergrätzl» in Wien, «Piazze Aperte» in Mailand oder «Kiezblocks» in Berlin.
Auch in Zürich wurde der Durchgangsverkehr seit den 80er Jahren an mehreren Standorten unterbunden. Beispiele hierfür sind die Kreuzung Scheuchzerstrasse/ Röslistrasse bei der Schule Riedtli oder der Platz an der Forchstrasse auf der Höhe der Eidmattstrasse.
Der Röntgenplatz, Hallwylplatz, Brupbacherplatz und Bullingerplatz sind durch die Verkehrsberuhigung und Umgestaltung zu beliebten Begegnungsorten geworden.
Hintergrund und Auftrag
Hintergrund für die Lancierung von «Quartierblöcken» in Zürich ist ein Postulat (GR Nr. 2022/24) aus dem Gemeinderat, das die Prüfung von möglichen Standorten angeregt hat. Mehrere Gruppen, Vereine und Genossenschaften sind bereits proaktiv mit Vorschlägen an die Stadt gelangt.
Auch der Kommunale Richtplan Verkehr sieht vor, die Stadtquartiere in kleinere «Quartierblöcke» aufzuteilen. Innerhalb dieser Quartierblöcke sei der quartierfremde motorisierte Individualverkehr grundsätzlich verboten.
Durch die vorgegebene Verdichtung gemäss Raumplanungsgesetz wächst der Bedarf an Freiraum und Flächen für Begegnungen im Quartier. Strassenräume müssen verstärkt Platz für Aufenthalt, Naherholung, Hitzeminderung und den Fuss- und Veloverkehr bieten.
Kontakt
Projektleitung Quartierblöcke
Telefon +41 44 412 25 95