Die aktuellen Daten der Mietpreiserhebung von Statistik Stadt Zürich – es handelt sich um die erste solche Veröffentlichung seit 2006 – zeigen detaillierte Netto- und Bruttomietpreise für 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen.
Neue Erhebung zeigt teuerste und günstigste Quartiere
Die Mietpreiserhebung erlaubt es, innerstädtische Unterschiede des Mietpreisniveaus aufzuzeigen. Die teuersten Stadtquartiere sind die Innenstadt, das Seefeld, Fluntern, Hottingen, Enge und Escher Wyss. In diesen zentralen oder bevorzugten Lagen gibt es weniger gemeinnützige Wohnungen, die dank ihren generell günstigeren Mietpreisen das Preisniveau gesamthaft dämpfen können. Die günstigsten Wohnungen sind in den Quartieren Hard und Friesenberg sowie in Schwamendingen, Affoltern und Leimbach zu finden – dort also, wo auch der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen besonders hoch ist.
Unterschiede im Mietpreisniveau
Die Nettopreise weisen ein Mittel (Median) von 1787 Franken für vier, 1470 Franken für drei und 1336 Franken für zwei Zimmer auf. Für gemeinnützige Bauträgerschaften gilt das Prinzip der Kostenmiete, weshalb ihre Mieten günstiger sind als diejenigen der übrigen Mietwohnungen. Der mittlere Preisunterschied gegenüber Wohnungen anderer Bauträgerschaften beträgt gemäss Erhebung rund 40 Prozent; vergleicht man die Quadratmeterpreise, liegt er etwas tiefer. Neubauwohnungen kosten im privaten Bereich durchschnittlich 40 bis 60 Prozent mehr als eine Durchschnittswohnung, im gemeinnützigen Bereich sind es 20 bis 35 Prozent. Die preisliche Streuung ist bei privaten Bauträgerschaften breiter; neben teuren gibt es auch viele günstigere Wohnungen. Wichtige Einflussfaktoren auf die Preise wie Ausbaustandard, Zustand, Exposition oder Lärmsituation werden nicht erfasst. Darum lassen sich aus der Erhebung keine Aussagen zu individuellen Mietpreisen ableiten.
Mietpreise seit 2000 stark gestiegen
Gegenüber dem Jahr 2000 erhöhten sich die Wohnungsmieten um durchschnittlich 40 Prozent. Die Quadratmeterpreise stiegen weniger stark, da in diesen zwei Jahrzehnten viele kleinere Wohnungen durch grosszügigere ersetzt wurden. Abhängig von der Zimmerzahl stiegen die gemeinnützigen Quadratmeterpreise um 11 bis 19 Prozent, die privaten um 25 bis 38 Prozent.
Methodik und Unsicherheitsbereiche
Die neu konzipierte Mietpreiserhebung 2022 basiert auf einem Zweischichtenmodell: Die regelmässige Lieferung von über 50 000 Mietpreisen durch Immobilienverwaltungen wurde durch eine Zufallsstichprobe von 5200 Wohnungen ergänzt. Diese Datenbasis erlaubt Aussagen für die wesentlichen Teilbereiche des Stadtzürcher Wohnungsmarkts. Der Unsicherheitsbereich (95-Prozent-Konfidenzintervall) liegt gesamtstädtisch ungefähr bei ±2 Prozent der ausgewiesenen Medianpreise und Mittelwerte. In kleineren Quartieren sind die Unsicherheiten grösser und können in Einzelfällen gegen 20 Prozent betragen.