Die Jahresaufenthalterinnen und -aufenthalter (B-Aufenthaltsbewilligung) sind die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe in der Stadt Zürich. Von 1993 bis 2020 ist die Zahl der Personen mit B-Ausweis von 22 061 auf 63 975 gestiegen – ein Wachstum von 190 Prozent.
Ihr Anteil an der Stadtbevölkerung beträgt mittlerweile knapp 15 Prozent. Im Gegensatz zu den Jahresaufenthalterinnen und -aufenthaltern sind die Anteile der Schweizerinnen und Schweizer sowie der Niedergelassenen (C-Ausweis) in der Stadt Zürich leicht gesunken. Personen mit B-Ausweis nehmen somit immer stärker Einfluss auf die Entwicklung der Stadtbevölkerung: Seit der Corona-Pandemie sind weniger von ihnen nach Zürich gezogen. Das ist einer der Gründe, warum die Bevölkerungszahl seither stagniert.
Im Durchschnitt 31 Jahre alt
Ein Grossteil der Jahresaufenthalterinnen und -aufenthalter stammt ursprünglich aus Europa: Rund 21 Prozent von ihnen kommen aus Deutschland, gefolgt von Italien (8 %) und Frankreich (4 %). Was Personen mit B-Ausweis jedoch am stärksten von der restlichen Stadtbevölkerung unterscheidet, ist ihr Alter: mit einem Altersdurchschnitt von 31 Jahren sind Jahresaufenthalterinnen und -aufenthalter im Schnitt deutlich jünger als Schweizerinnen und Schweizer (43 Jahre) sowie Niedergelassene (38 Jahre). In der Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen machen Personen mit B-Ausweis fast ein Drittel der Stadtbevölkerung aus.
Klar überdurchschnittlicher Bildungsstand
Ein weiterer prominenter Unterschied der Jahresaufenthalterinnen und -aufenthalter gegenüber der restlichen Stadtbevölkerung ist ihr überdurchschnittliches Bildungsniveau. Fast drei Viertel der Personen mit B-Ausweis (72 %) besitzen einen Bildungsabschluss auf Tertiärstufe. Dies ist deutlich mehr als bei den Schweizerinnen und Schweizern (49 %) oder den Niedergelassenen (52 %), wo jeweils nur rund die Hälfte über einen Tertiärabschluss verfügt.
Grossmehrheitlich erwerbstätig – und auf kleinem Raum wohnend
Die Erwerbsquote ist bei der gesamten Stadtbevölkerung seit einigen Jahren in der Tendenz steigend. Der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtpopulation nimmt mit anderen Worten zu. Jahresaufenthalterinnen und -aufenthalter arbeiten besonders oft. Ihre Erwerbsquote (89 %) übertrifft das städtische Mittel um etwa 13 Prozentpunkte. Über 50 Prozent der Personen mit B-Ausweis gehen einem akademischen Beruf nach. Im Vergleich dazu arbeiten Schweizerinnen und Schweizer (31 %) sowie Niedergelassene (29 %) seltener an Universitäten und Hochschulen.
Auch bezüglich der Wohnsituation unterscheiden sich Jahresaufenthalterinnen und -aufenthalter von der restlichen Stadtbevölkerung: Sie leben häufiger in 1- und 2-Zimmer-Wohnungen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person beträgt 38 Quadratmeter. Das ist deutlich weniger als bei Schweizerinnen und Schweizern (48 m²) oder Niedergelassenen (41 m²).