Informationen zum LIMA-Tool
Die Angaben des Abfragetools LIMA (LIegenschaftenMArkt) auf der Website von Statistik Stadt Zürich basieren auf Handänderungsanzeigen der Grundbuchämter über Verkäufe von bebauten Grundstücken auf dem Gebiet der Stadt Zürich. Es werden die Anzahl und Preise von Handänderungen ausgewertet welche innert Jahresfrist - also zwischen dem 1.1. und 31.12. des Jahres - geschehen.
Das Abfragetool bezieht die Daten vom Open Data Katalog der Stadt Zürich. Der R-Code für die Entwicklung der Applikation ist auf dem GitHub-Account von Statistik Stadt Zürich publiziert.
Preisreihen und Gruppierung
Mit dem Abfragetool sind drei verschiedene Preisreihen verfügbar:
a) Preis pro Quadratmeter Grundstücksfläche
b) Preis pro Quadratmeter Grundstücksfläche abzüglich Versicherungswert (=Näherungswert für den Bodenpreis, resp. «impliziter Bodenpreis»)
Für die Preisreihen a) und b) werden jeweils drei Gruppen ausgewiesen:
a) Ganze Liegenschaften: Verkäufe von ganzen Parzellen (ohne Miteigentum und Stockwerkeigentum)
b) Stockwerkeigentum
c) Alle Verkäufe (ganze Liegenschaften, Stockwerkeigentum, Miteigentumsanteile)
Näherungswert für Bodenpreis
Da in Zürich kaum mehr unbebautes Land vorhanden ist, kann der reine Bodenpreis nicht mehr direkt aus den Transaktionspreisen ermittelt werden. Heutige Modelle leiten den Bodenpreis indirekt aus Verkäufen bebauter Parzellen ab: aus der Differenz zwischen dem Marktwert oder Verkaufspreis bebauter Grundstücke abzüglich der mutmasslichen oder tatsächlichen Erstellungskosten der Gebäude darauf. Angelehnt an diese Residualwertmethode entspricht der Bodenpreis im LIMA-Tool am ehesten dem «Verkaufspreis pro Quadratmeter Grundstücksfläche abzüglich Versicherungswert» für ganze Liegenschaften (also ohne Miteinbezug von Transaktionen im Stockwerk- oder Miteigentum). Man könnte diese Grösse als Näherungswert für den Bodenpreis oder als «impliziten Bodenpreis» bezeichnen.
Bei der Subtraktion des Gebäudeversicherungswertes vom Kaufpreis ist jedoch zu bedenken, dass der Versicherungswert nicht dem aktuellen baulichen Wert des Gebäudes, sondern den Kosten für einen Wiederaufbau entspricht, also dem Neuwert eines identischen Gebäudes und nicht dem durch die Altersentwertung reduzierten Zeitwert. Da der Neuwert höher ist als der Zeitwert und damit der Abzug für den Gebäudewert eher zu hoch ist, dürften die ausgewiesenen Residualwerte tendenziell unter dem effektiven Bodenwert liegen. Sie bilden somit nur einen Näherungswert für den Bodenpreis und sind grundsätzlich mit Vorsicht zu interpretieren. Vgl. weitergehende Hinweise im Disclaimer.
Neue Bau- und Zonenordnung (BZO) ab 2019
Mit der Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) im Jahr 2016 wurde die BZO 1999 ausser Kraft gesetzt. In den Handänderungsdaten beziehen sich die Preise ab 2019 auf die BZO 2016. Die Preise bis 2018 beziehen sich auf die BZO 1999. Während die verschiedenen Mischzonen (Kernzonen, Quartiererhaltungszonen, Zentrumszonen) in der BZO 2016 noch weitgehend mit der BZO 1999 vergleichbar sind, wechselten die Bezeichnungen der Wohnzonen grundlegend. In der Revision wurde bestimmt, dass in den Wohnzonen zur Kompensation des früher zulässigen Untergeschosses ein zusätzliches Geschoss erlaubt ist. Frühere W3-Zonen wurden so neu zu W4-Zonen, W4 zu W5, W5 zu W6. Das bedeutet, dass zum Beispiel die W4-Zone heute Gebiete umfasst, die bis 2018 als W3 bezeichnet wurden, aber baurechtlich vergleichbar sind. Oder umgekehrt: Eine W3 vor 2018 ist nicht mit einer W3 nach 2018 zu vergleichen, sondern mit einer W4. Die Darstellung der Abfrageresultate in Abfrage 1 nimmt Bezug auf diesen Wechsel.
Zonenarten
Für die Applikation werden nur Handänderungen in Zonen mit möglicher Wohnnutzung berücksichtigt. Verkäufe in Arbeitszonen, Freihaltezonen und ausserhalb der Bauzonen werden ausgeklammert.
Z = Zentrumszone
K = Kernzone
Q = Quartiererhaltungszone
W2 = Wohnzone 2
W3 = Wohnzone 3
W4 = Wohnzone 4
W5 = Wohnzone 5
W6 = Wohnzone 6
Bebauungsarten
Für die Applikation werden Handänderungen aus der Wohn- und Mischzone, Industrie- und Gewerbezone sowie übrigem Gebiet berücksichtigt. Die Wohn- und Mischzone wird unterschieden in:
EFH = Einfamilienhäuser
MFH = Mehrfamilienhäuser
WGR = Wohnhäuser mit Geschäftsräumen
UWH = Übrige Wohnhäuser
NUB = Nutzbauten in Wohn- und Mischzonen
UNB = Unbebaut in Wohn- und Mischzonen