Kantonale Wahlen vom 12. Februar 2023 – Überblick über die Beteiligung
Am 12. Februar 2023 fanden die Kantons- und Regierungsratswahlen im Kanton Zürich statt. Rund 38,3 Prozent der Wahlberechtigten in der Stadt Zürich nahmen am Urnengang teil. Besonders hoch war die Beteiligung am Zürichberg und in Ober- und Unterstrass. Wahlberechtigte aus den Quartieren Hirzenbach, Schwamendingen-Mitte und Saatlen beteiligten sich hingegen vergleichsweise selten. Jüngere Personen und Frauen nahmen weniger häufig am Urnengang teil als ältere Personen und Männer. Die folgende Auswertung beruht auf den abgegebenen Stimmrechtsausweisen in der Stadt Zürich. (7. März 2023 – Philipp Möhr)
In Fluntern wählte mehr als die Hälfte, in Hirzenbach nur ein Fünftel
Die höchste Wahlbeteiligung resultierte im Stadtquartier Fluntern. 54,7 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich am Urnengang. Die Beteiligung im Kreis 6 und am Zürichberg war insgesamt hoch. So gaben im Quartier Oberstrass 52,5 Prozent der Stimmberechtigten ihren Stimmrechtsausweis ab, und in Hottingen waren es 49,6 Prozent. Am tiefsten war die Beteiligung in Hirzenbach (25,4 %), Saatlen (26,9 %) und Schwamendingen-Mitte (28 %). Auch in Seebach und Affoltern beteiligten sich vergleichsweise wenig Stimmberechtigte am Urnengang.
Anstieg der Beteiligung bei jungen Frauen
Mit zunehmendem Alter steigt die Beteiligung am Urnengang. Diese Aussage gilt bis zum Alter von etwa 70 Jahren. Bei den älteren Jahrgängen nimmt die Beteiligung wieder ab.
Junge Menschen haben generell seltener am Urnengang teilgenommen als ältere. Unter den 18-Jährigen waren es 32,0 Prozent der Frauen und 24,4 Prozent der Männer – ihre Beteiligung lag über derjenigen der 20-Jährigen. Die Beteiligung nimmt mit anderen Worten kurz nach Erlangung des Stimmrechts wieder leicht ab und steigt danach erneut an.
Im Vergleich zum Jahr 2019 hat die Beteiligung der jungen Frauen und Männer einen Anstieg erlebt. Gegenüber 2019 (25,1 %) nahm die Beteiligung der 18-jährigen Frauen am Urnengang um 6,9 Prozentpunkte zu, bei den 18-jährigen Männern um 1,8 Prozentpunkte. Allgemein lag die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2019 2,1 Prozentpunkte höher.
Ältere Männer beteiligten sich am häufigsten
Ab dem 34. Lebensjahr liegt die Beteiligung der Frauen an den Wahlen 2023 konstant etwas tiefer als bei den Männern. Mit zunehmendem Alter akzentuiert sich die Geschlechterdifferenz. Bedenkt man, dass Frauen in Zürich erst seit 1970 auf kantonaler Ebene wählen und abstimmen dürfen, lässt sich dies vermutlich mit einem Generationeneffekt erklären. Die gleichen Muster zeigten sich auch bei den Gemeinderats- und Nationalratswahlen.
Höhere Beteiligung bei den Eingebürgerten
Am 12. Februar 2023 konnten rund 50 000 Personen zum ersten Mal in der Stadt Zürich an kantonalen Wahlen teilnehmen. Sie sind zwischen den letzten Kantonsratswahlen vom März 2019 und den diesjährigen kantonalen Wahlen volljährig geworden (9192 Personen), eingebürgert worden (8741 Personen) oder neu nach Zürich gezogen (31 770 Personen).
Am höchsten lag die Beteiligung bei den Eingebürgerten, von denen sich 41,8 Prozent am Urnengang beteiligten. Im Jahr 2019 lag dieser Wert noch bei 33,1 Prozent. Tiefer lag die Beteiligung der neu Zugezogenen (30,4 %) sowie der volljährig gewordenen Personen (24,8 %).
Die Analyse beruht auf den eingereichten Einmalstimmrechtsausweisen (ESRA). Auf diesen ist ein persönlicher Code aufgedruckt. Dieser wurde mit einem Auszug aus dem Personenregister verglichen, der alle stimmberechtigten Personen enthält. Die ESRA werden getrennt von den Wahl- und Abstimmungsdokumenten erfasst und die gewonnenen Daten anonymisiert. Auf diese Art lässt sich bestimmen, wer am Urnengang teilgenommen hat, nicht aber, ob diese Personen an den Kantonsrats- oder Regierungsratswahlen teilgenommen haben. Auch ist nicht ersichtlich, wen sie gewählt haben.
Beteiligung am Urnengang
Die Beteiligung am Urnengang stellt den Prozentanteil der abgegebenen gültigen und ungültigen Stimmrechtsausweise an allen Stimmberechtigten dar.