Urnengang vom 9. Februar 2014 - Profil der Wählerinnen und Wähler
13. Februar 2014 - Simon Villiger
Die Beteiligung lag beim Urnengang vom 9. Februar bei den Frauen mit 53,6 Prozent knapp 4 Prozentpunkte unter derjenigen der Männer (57,1 %). Damit ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern gegenüber den letzten kommunalen Wahlen ungefähr konstant geblieben: 2010 betrug die Beteiligung der Frauen 43,5, jene der Männer 46,8 Prozent. Bei Personen im Erwerbsalter bestehen kaum noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Bei jungen Erwachsenen bis 25 Jahre liegt die Beteiligung der Frauen nun sogar leicht höher als jene der Männer.
Ältere Männer partizipieren am häufigsten
Nach wie vor gilt, dass die Beteiligung in den ersten Jahren nach Erlangung des Wahlrechts etwas absinkt und danach bei beiden Geschlechtern nahezu parallel ansteigt. Mehr als 67 Prozent der Frauen und gut 71 Prozent der Männer zwischen 65 und 70 Jahren haben sich am Urnengang beteiligt. Während die Beteiligung bei den Frauen danach abfällt, bleibt sie bei den Männern bis zum 85. Altersjahr auf einem ähnlich hohen Niveau. Es darf nicht vergessen werden, dass ältere Menschen in einer Zeit mit der Politik in Berührung kamen, als das Frauenstimmrecht noch keine Selbstverständlichkeit war.
Verbundenheit mit der Stadt fördert die politische Teilnahme
Je länger eine Person in der Stadt Zürich wohnhaft ist, desto eher geht sie wählen und abstimmen. Dafür verantwortlich sind sowohl die wachsende Verbundenheit mit dem Wohnort als auch die zunehmende Kenntnis der lokalen Gegebenheiten. Frauen, die schon mehr als 15 Jahre in der Stadt Zürich wohnen, haben im Durchschnitt eine um 13 Prozentpunkte höhere Beteiligungsrate als jene, welche innerhalb der letzten 12 Monate zugezogen sind. Bei den Männern beträgt der entsprechende Unterschied sogar 18 Prozentpunkte.
Vergleichsweise geringe Beteiligung von Erstwählerinnen und Erstwählern
Die Kategorie der Erstwählerinnen und Erstwähler setzt sich aus drei Unterkategorien zusammen:
- Eingebürgerte Ausländerinnen und Ausländer (seit den Wahlen 2010)
- Volljährig gewordene Bürgerinnen und Bürger (seit den Wahlen 2010)
- Neu Zugezogene (seit den Wahlen 2010)
Bei allen Gruppen ist die Beteiligung im Vergleich zur gesamten Beteiligung tiefer, allerdings ist im Vergleich mit 2010 eine Zunahme feststellbar. Diese ist vor allem bei den kürzlich Eingebürgerten markant. Ob die Vorlage zur Einwanderung vom 9. Februar diese Personen besonders mobilisiert hat bleibt allerdings Spekulation.
Die höchste Beteiligung der erstmals Wahlberechtigten haben, wie bereits vor vier Jahren, die neu Zugezogenen. Viele Menschen in dieser Gruppe sind in einem Alter, in dem die politische Partizipation vergleichsweise hoch ist.
Die Analyse der Stimmberechtigten hat in der Stadt Zürich eine lange Tradition. Die Erhebung beruht auf der Auswertung der eingereichten Einmalstimmrechtsausweise (ESRA). Auf diesen ist ein persönlicher Code aufgedruckt. Dieser wurde mit einem Auszug aus dem Personenregister, der alle wahlberechtigten Personen enthält, verglichen. Die ESRA werden getrennt von den Wahl- und Abstimmungsdokumenten erfasst und die gewonnenen Daten anonymisiert. Auf diese Art kann bestimmt werden, wer am Urnengang teilgenommen hat, nicht aber, wen die Personen gewählt haben beziehungsweise wie sie gestimmt haben. Weil alle eingereichten ESRA erfasst werden, liegt die ausgewiesene Beteiligung höher als die Beteiligung bei den spezifischen Sachvorlagen.
Rückschlüsse auf einzelne Personen sind in den Auswertungen zu keinem Zeitpunkt möglich.