Limmatfront – Stadt im Kriegszustand
Die Sammlung Stirnemann im Stadtarchiv Zürich vermittelt Einblicke in eine gespenstische Zeit, von der nur noch wenige erzählen können.
Ein Stadtbild, geprägt von Stacheldraht, Bewachungen mit scharfer Munition, verrammelten Eingängen, militärischen Bautrupps bei Frosttemperaturen. Einschneidende Verbote, nächtliche Verdunkelung, Knappheit von Lebensmitteln und Rohstoffen und deren Rationierung oder Kontingentierung bedrückten das zivile Leben, das ohnehin durch die Abwesenheit der militärpflichtigen Väter und Söhne eingeschränkt war.
In Jahre dauernder Kleinarbeit hat ein Team der Ortsgeschichtlichen Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard im Stadtarchiv die Akten Stirnemann – Stadtkommando Zürich zu einer Ausstellung aufgearbeitet. Ergänzt wird diese mit Dokumenten und Bildern zur Kriegswirtschaft aus Bundesarchiv und Baugeschichtlichem Archiv. Leihgaben aus Sammlerkreisen konkretisieren die Eindrücke.
2009 wird uns an die Bedrohung durch Nazideutschland vor 70 Jahren erinnern, die schliesslich zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs führte. Wem ist heute noch bekannt, dass die Abwehrfront der Schweizer Armee in einer ersten Phase mitten durch Zürich führte?
Weitere Informationen auf der Website der Ortsgeschichtlichen Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard
Autoren: Max Peter, Bruno Würgler, René Koller