Zweijahresbericht 2011 und 2012
An den «glimmenden Rändern» des Stadtarchivs Zürich
Zweijahresbericht des Stadtarchivs Zürich 2011 und 2012
Das Stadtarchiv Zürich fasst mit dem Zweijahresbericht seine Tätigkeiten der Jahre 2011 und 2012 zusammen. In einem ersten Teil wird ausführlich über die Aufgaben des Archivs berichtet, während die Archivmitarbeitenden im zweiten Teil spannende Einblicke in ihre inhaltliche Arbeit der letzten zwei Jahre geben. Das Spektrum dabei ist breit und einige Höhepunkte sind im Kleinen, Verborgenen oder eben an den Rändern, den «glimmenden Rändern» des Archivs zu finden.
Im vorliegenden Zweijahresbericht geht es diesmal um Tangenten und Ränder. Auch wenn der gerade Weg zum Ziel als der effizienteste scheint, erweist er sich jedoch oft nicht als der richtige. Es sind oft die Seitenlinien, die Randgebiete, welche die wichtigen und spannendsten Einsichten bringen. Der iranisch-deutsche Dichter Cyrus Atabay hat dies so formuliert: Nicht im unerfindlichen Plan / der diesem Leben zugrunde liegt / sondern in den Abweichungen / an den glimmenden Rändern / hast du den Sinn erfahren.
In der täglichen Arbeit erschliessen sich den Mitarbeitenden des Stadtarchivs Zürich oft solche Entdeckungen an den «glimmenden Rändern». Entdeckungen, die manchmal erst auf den zweiten Blick spannende Geschichten zu Tage bringen. So erfährt man im Beitrag «Ach! Krieg ist eine grausame Notwendigkeit!» mehr über das Schicksal eines jungen Zürchers, der im zarten Alter von 14 Jahren allein nach Amerika auswanderte und dort gleich in den Sezessionskrieg hineingezogen wurde. Weitere Artikel bieten Anlass, um den Nachforschungen über «rollende Köpfe» auf der idyllischen Pestalozziwiese zu folgen oder über gutbürgerlichen Ärger über damalige Sitten und Unsitten in den Zürcher öffentlichen Anlagen zu schmunzeln. Auf welchem Weg Zürich überhaupt zu seinen Parkanlagen beziehungsweise Quais kam und sich von einer Stadt an der Limmat in eine Seestadt verwandelte, wird in einem weiteren Beitrag anhand der Plansammlung des Stadtarchivs präsentiert. Auch über einen Umweg ist das Stadtarchiv zu den Skizzenbüchern des Bühnenbildners Teo Otto gekommen; diese Geschichte wird in «Er war Künstler schlechthin. Er war einer!» aufgedeckt. Und nicht zuletzt kann man einer Anleitung über den Zugang zu allfälligen eigenen Vormundschaftsakten folgen; einem Weg, der – wie die rechtlichen Vorgaben zeigen – oftmals auch ganz verschlungen sein kann.
Der Zweijahresbericht 2011/2012 führt an die «glimmenden Ränder» des Stadtarchivs. Die Entdeckungsreise zeigt einerseits spannende Geschichten und Ideen auf, erläutert aber auf der anderen Seite auch, welche Arbeiten und Wege es braucht, um diese Entdeckungen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können.
Der Jahresbericht kann für 10.- Franken beim Stadtarchiv bezogen werden. (Neumarkt 4, 8001 Zürich, Lesesaal 3. Stock, oder telefonisch unter 044 266 86 46).