Zeit ist eine knappe Ressource. Sie kann gespart oder erworben, effizient genutzt oder aber verschwendet werden. Auch wenn immer mehr Güter in immer kürzerer Zeit produziert werden, haben sich die Arbeitszeiten nicht massgeblich reduziert. Im Gegenteil: Es zeigt sich, dass Zeitersparnisse nicht automatisch zu mehr Freizeit, sondern zu erhöhten Anforderungen im Beruf und an die Vereinbarkeit von Beruf und Familie führen.
Grundsätzlich steht allen Menschen gleich viel Zeit zur Verfügung – so scheint es zumindest. Doch die uns vorhandene Zeit ist von unseren Tätigkeiten, Ressourcen und unserem Lebensalter unterschiedlich strukturiert. Freie Zeit ist somit ungleich verteilt und hängt ganz massgeblich von Geschlecht, Herkunft und ökonomischer Lage ab. Vor allem Frauen sind von Zeitarmut betroffen, weil sie nach wie vor den grössten Teil der Haus- und Sorgearbeit leisten. Sorgearbeit folgt zudem einer anderen Zeitlogik: Sie kann nur bedingt geplant oder effizienter gestaltet werden. Der Versuch, die unterschiedlichen Zeitlogiken von Sorgearbeit und Lohnarbeit miteinander zu vereinbaren, führt oft zu Stress und Überlastung.
- Warum ist Zeit ungleich verteilt?
- Wer ist wie von Zeitarmut betroffen? Warum spielt das Geschlecht dabei eine Rolle?
- Wie hängen die vorherrschende Ordnung der Zeit mit Geschlechterverhältnissen und unserem Wirtschaftssystem zusammen?
- Welche Lösungsansätze bieten feministische Ansätze zu Zeitpolitik für mehr Zeitgerechtigkeit, die allen zugute kommt?
Über diese und weitere Fragen referiert Dr. Friederike Beier. Sie ist Politikwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Gender & Diversity am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin.
Der BiblioTalk findet online statt. Wenn Sie sich anmelden, erhalten Sie im Vorfeld einen Link für die Teilnahme.
Anmeldeschluss: 26. Juni 2024