Das sogenannte «Gendern», also der Versuch eines geschlechtergerechteren Sprachgebrauchs, führt ein merkwürdiges Doppelleben: In der (medialen) Öffentlichkeit wird es immer wieder kontrovers diskutiert und von einigen zum Ausdruck einer Kulturrevolution oder einer orwellschen Dystopie stilisiert. In Behörden, Universitäten und anderen Institutionen setzt es sich vergleichsweise konfliktfrei durch und ist oft mit grossen Hoffnungen für eine bessere Gleichstellung von Menschen aller Geschlechter verbunden. Welche empirischen Fakten gibt es zu geschlechtergerechter Sprache und was ist das Ziel eines geschlechtergerechten Sprachgebrauchs? Wo gibt es möglicherweise gerechtfertigte Einwände gegen bestimmte Formen der geschlechtergerechten Sprache (etwa im Bereich der Leichten Sprache) und wie kann diesen begegnet werden?
Anatol Stefanowitsch ist Professor für Sprachwissenschaft an der Freien Universität Berlin und freier Autor und Publizist. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind neben der sprachwissenschaftlichen Grundlagenforschung vor allem die politische Sprache und die Beziehungen zwischen Sprache, Macht und Diskriminierung. Darüber spricht er am nächsten BiblioTalk.
Dieser BiblioTalk findet online statt. Wenn Sie sich anmelden, erhalten Sie im Vorfeld einen Link für die Teilnahme.
Anmeldeschluss: 16. Januar 2023
Veranstalterin: Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich
Ort: Virtuelle Veranstaltung