Klima-Grosis, jammernde Alte, klönende Boomers – die Klimaseniorinnen müssen sich viele abwertende Bezeichnungen gefallen lassen. Zunehmend werden sie aber ernst genommen und mit grossem Respekt behandelt, allen voran von den jungen Klimastreikenden. Nach dem Aufbau des Vereins «KlimaSeniorinnen Schweiz» 2016 waren es rund 450 Seniorinnen, die sich als vom Klimawandel besonders betroffene Menschen im Herbst 2016 an den Bundesrat, an das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), an das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und an das Bundesamt für Energie (BFE) wandten. Die Frauen mahnten diverse Unterlassungen im Klimabereich an und forderten eine ehrgeizige Klimapolitik.

Die Forderungen der Klimaseniorinnen wurden vom Bund nicht gehört. Die Frauen verklagten die Schweiz in der Folge vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg, wo im März 2023 die Klage des Vereins «KlimaSeniorinnen Schweiz» verhandelt wurde. Der Fall hat nicht nur schweizsondern weltweit für Aufsehen und grosses Medieninteresse gesorgt. Dies mit Grund: erstmals wird der EGMR über den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Menschenrechten urteilen. Wie auch immer das Urteil ausfallen wird, es wird sich um ein Leiturteil mit weitreichenden Folgen auf europäischer Ebene handeln.

• Warum diese Klage?
• Und warum ausgerechnet ältere Frauen?
• Was bewegt sie, was können sie bewirken?

Stefanie Brander und Elisabeth Stern – beide aktiv im Vorstand des Vereins – informieren über die aussergewöhnliche Geschichte der Klimaseniorinnen, über die Ziele des Vereins und den aktuellen Stand ihrer Klage. Ebenso sollen Fragen über das Verhältnis von Recht und Politik, sowie von Menschenrechten, Frauenrechten und Rechten von älteren Menschen diskutiert werden.