Der Ausbau familienpolitischer Massnahmen kollidiert in der Schweiz immer wieder mit den Grundwerten des Staatsaufbaus: direkte Demokratie und Föderalismus. Als Folge davon ist die Familienpolitik in der Schweiz eine breit gefächerte politische Aufgabe, in der bewusst kantonale und lokale Unterschiede bestehen. Dies führt zu ungleichen Lebensrealitäten für Familien innerhalb kleiner geografischer Räume.
Im ersten Teil des BiblioTalks wird Pierre Lüssi die Ambivalenz von Staatsaufbau und Leistungsausbau in der Schweiz am Beispiel der familienergänzenden Kinderbetreuung erläutern. Danach spricht er über Möglichkeiten, wie angemessene und zielgerichtete Familienpolitik – und damit auch Kinderbetreuungspolitik – angestrebt werden könnte. Im zweiten Teil des BiblioTalks beleuchtet Meret Lütolf ein weiteres zentrales Politikinstrument, um die Vereinbarkeit für Familien zu erleichtern: die Elternzeit. Ihr wird in der sozialwissenschaftlichen Forschung ein bedeutender Einfluss zugeschrieben, wenn es um die innerfamiliäre Organisation von bezahlter und unbezahlter Arbeit geht.
Im Anschluss diskutieren beide Doktorand*innen der Universität Bern Fragen und Kommentare zum Thema mit dem Publikum.