In ihrem Buch «Sprache und Sein» schreibt Kübra Gümüşay von der Macht der Sprache und davon, wie diese unsere Wahrnehmung prägt. Sprache reduziert Menschen oft auf Stereotypen. Gümüşays Buch plädiert dafür, Menschen nicht als Kategorien abzubilden, sondern als Individuen sprechen zu lassen: «Zum Menschsein gehört es dazu, Fehler zu machen, Makel zu haben, komplex zu sein, wechselhaft, veränderlich, wachsend, im ständigen Prozess, im Werden.
Dieser Facettenreichtum macht uns zu Individuen. Wem aber werden diese Eigenschaften, dieser Facettenreichtum zugestanden? Wem nicht? Die individuellen Fehltritte oder Makel welcher Menschen erheben wir zu einem kollektiven Fehltritt? Wer darf als Individuum, für sich, sprechen, wer muss als Vertretende eines Kollektivs, für seinesgleichen, sprechen? Das zeigt uns: Individualität ist gegenwärtig ein Privileg, das nicht alle Menschen in unserer Gesellschaft geniessen. Daran müssen wir langfristig arbeiten».
- Wie prägt Sprache unser Denken?
- Wer ist sichtbar? Wer ist unsichtbar?
- Durch wessen Augen schauen wir auf die Welt, wenn wir sprechen?
- Und wie können wir in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse anders miteinander kommunizieren?
Kübra Gümüşay zeigt in ihrem Buch wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äussern dürfen. Im BiblioTalk stellt sie ihre Thesen vor und diskutiert die Fragen der Teilnehmer*innen.
Anmeldung: Der BiblioTalk ist ausgebucht.
Dieser BiblioTalk findet online statt. Alle Angemeldeten erhalten im Vorfeld der Veranstaltung den Link zur Teilnahme.
Veranstalterin
Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich