Dass geschlechtliche Vielfalt mehr umfasst als nur Mann und Frau, wird heutzutage immer mehr Menschen bewusst. Während die Kategorie «Geschlecht» an Klarheit und Eindeutigkeit verliert, geraten allzu starre Identitätskonstrukte ins Wanken. Und unserer Gesellschaft kommt mit der klaren Unterscheidung zwischen «männlich» und «weiblich» eines ihrer alltäglichen Ordnungsprinzipien abhanden.
Nicht alle nehmen diesen Wandel als bedrohlich wahr. Viele queere Menschen fühlen sich in den verflüssigten Verhältnissen wohl wie Fische im Wasser. Auch viele nicht-queere Menschen freuen sich über das Aufbrechen von starren Rollenzuschreibungen und -erwartungen. Andere hingegen suchen ihr Heil im religiösen Fundamentalismus, sehnen sich nach dem Heimatgefühl einer völkischen Nation oder wollen zurück zu den simplen Wahrheiten einer überholten Vorstellung von Biologie und Natur. Ihnen werden Geschlechterforschung, Queerfeminismus und Pädagogik der Vielfalt zur Bedrohung. Mit Verve bekämpfen sie den «Genderwahn», wollen Kinder vor einer «Frühsexualisierung» schützen und Familie und «Nation» vor dem Genderismus bewahren.
Was kennzeichnet anti-queere Ideologie(n)? Welche Rolle spielt diese Ideologie in der heutigen politischen und gesellschaftlichen Situation? Über diese und weitere Fragen referiert Hannah Engelmann, Autorin, Erziehungswissenschaftlerin und freie Referentin.
Der BiblioTalk findet online statt. Die angemeldeten Personen erhalten im Vorfeld einen Link für die Teilnahme.
Anmeldung: bis 23. Juni 2021
Veranstalter: Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich