In kaum einem anderen Bereich halten sich althergebrachte Vorstellungen über Geschlechterverhältnisse so hartnäckig wie im Bereich der sexuellen Gewalt. Auch das Sexualstrafrecht spiegelt diese Vorstellungen teilweise noch deutlich wieder. Dies trifft insbesondere auf die Definition des Tatbestands der Vergewaltigung zu. Die laufende Strafrechtsrevision will das ändern.
Diese Reform geht der Juristin Nora Scheidegger jedoch zu wenig weit, wie sie in ihrer kürzlich erschienenen Dissertation darlegt. Auch im revidierten Gesetz wird das Übergehen eines «Neins» nicht für eine Vergewaltigung ausreichen. Die Autorin hat interessante Anhaltspunkte dafür gefunden, warum Gesetze seit jeher ein blosses «Nein» des Opfers nicht haben ausreichen lassen für eine Strafbarkeit wegen Vergewaltigung. Für Scheidegger ist aber auch klar, dass diese Gründe heute nicht mehr überzeugen.
Am BiblioTalk stellt Nora Scheidegger die wichtigsten Thesen ihrer Dissertation vor und lädt das Publikum zu einer Diskussion ein.
Anmeldung: Die Veranstaltung ist ausgebucht. Wenn Sie eine E-Mail an gleichstellung@zuerich.ch schreiben, nehmen wir Sie auf unsere Warteliste und informieren Sie, sobald es einen Platz hat.
Veranstalter: Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich