Diskriminierungen von Frauen und von queeren Personen sind gesamtgesellschaftliche Probleme. Sehr oft wird jedoch fehlende Gleichstellung als Problem der «Anderen» wahrgenommen. Insbesondere stehen der Islam und muslimische Gemeinschaften im Zentrum der Aufmerksamkeit. Dabei wird ausser Acht gelassen, dass es sich bei Diskriminierung von Frauen und Minderheiten nicht um ein islamspezifisches Thema handelt.

Diskriminierung müssen benannt und bekämpft werden – auch in muslimischen Gemeinschaften. Allerdings leiden betroffene Frauen und queere Personen nicht nur unter fehlender Gleichstellung, sondern ebenso unter Rassismus und Marginalisierung.

«Der Islam» oder «die MuslimInnen» werden meist unter dem Vorwand der fehlenden Gleichstellung mit Stereotypen belegt und als frauen- und queerfeindlich abgestempelt. Diese Festschreibung löst nicht nur kein Problem jener, die wegen Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung diskriminiert werden. Sie verstärkt auch anti-muslimischen Rassismus. Mit der Folge, dass Personen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, kaum sichere Räume haben, um über die erlebten Diskriminierungen zu sprechen, ohne gleichzeitig den Rassismus oder anti-muslimische Reflexe zu verstärken.

• Wie können genderbezogene Diskriminierungen thematisiert werden, ohne Rassismus zu bedienen?
• Was bedeutet es, gesamtgesellschaftliche Missstände intersektional zu denken?

Über diese und weitere Fragen referiert die Kultur- und Religionswissenschaftlerin Hannan Salamat. Hannan Salamat hat 2019 beim Zürcher Institut für interreligiösen Dialog die Fachleitung Islam übernommen. Sie organisiert Events, Workshops und Tagungen in den Bereichen Islam, Antirassismus, Postkolonialismus, Pluralität und Feminismus und berät in Zürich städtische Institutionen in diesen Feldern.

Dieser BiblioTalk findet in der Bibliothek zur Gleichstellung mit anschliessendem Imbiss statt. Die Teilnehmenden-Zahl ist auf 40 Personen beschränkt.

Anmeldung: Die Veranstaltung ist ausgebucht. Wir führen eine Warteliste. Schicken Sie bei Interesse eine E-Mail an: gleichstellung@zuerich.ch.