Zwangsheirat
Zwangsheirat hat verschiedene Gesichter. Sie ist keine Frage der Religion oder der Nationalität und kommt bei unterschiedlichsten Gruppen vor. Betroffen sind Frauen wie Männer, allerdings haben sie je unterschiedliche Handlungs- und Machtspielräume. Die Gründe, weshalb Eltern ihre Kinder in eine Ehe zwingen, sind vielfältig. Ebenso vielfältig sind die Gründe, weshalb die Kinder sich den Plänen ihrer Eltern fügen oder sich dagegen wehren.
Arrangierte Ehe und Zwangsheirat
Zwangsheirat ist nicht dasselbe wie eine arrangierte Ehe. Die Übergänge allerdings sind fliessend: Eine arrangierte Ehe ist eine Ehe, die zwar von Dritten initiiert wird, der aber beide EhepartnerInnen freiwillig zustimmen. Zwangssituationen im Zusammenhang mit Heirat haben ihre Wurzeln oft in arrangierten Ehen. Aber keineswegs handelt es sich bei allen arrangierten Ehen um Zwangsehen.
Zwangsheirat in Zürich
Es ist schwierig, exakte Zahlen zu Zwangsheiraten in Zürich zu erheben. Aber es ist klar: Zwangsheirat kommt auch in Zürich vor. Betroffen sind Angehörige verschiedener kultureller und religiöser Gemeinschaften. Verschieden und vielschichtig sind auch die Hintergründe und Ausprägungen von Zwangsheirat. Es wäre daher falsch, Zwangsheirat auf ein Zeichen verfehlter Integration zu reduzieren oder sie als ein «islamisches» Problem zu sehen.
Gemeinsam gegen Zwang
Zwangsheirat als eine spezifische Form von Häuslicher Gewalt ist in der Schweiz in den letzten Jahren vermehrt öffentlich geworden und stellt für alle Beteiligten eine Herausforderung dar. Die Fachstelle erkannte die Virulenz des Themas bereits früh. Sie gab eine Studie in Auftrag und leitete zusammen mit der Bildungsstelle Häusliche Gewalt Luzern eines der ersten vom Bund unterstützten Modellprojekte.
Die Fachstelle beteiligte sich aktiv am Bundesprogramm gegen Zwangsheiraten 2013-2017. Informationsmaterial für Betroffene, Schulungsmaterialien und Kursmodule für verschiedene Zielgruppen wurden entwickelt sowie Netzwerke ins Leben gerufen. Die Fachstelle will damit gezielt Lücken schliessen bei der Bildung, der Information sowie der Prävention.
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