Weiterbildung
Grundlage für eine gleichstellungsorientierte und gendersensible Bildung ist die Genderkompetenz des Schulpersonals. Die Fachstelle bietet Workshops und Weiterbildungen zu verschiedenen Themen der Gleichstellung an. Auch für Eltern hat sie ein passendes Angebot parat.
Genderkompetenz des Schulpersonals umfasst alles, was die Schulleitung sowie die Lehr- und Betreuungspersonen unternehmen, um sich stereotype Geschlechterbilder und Rollenmuster sowie geschlechterdiskriminierendes Verhalten bewusst zu machen und zu verändern. Voraussetzung und Mittel dafür ist die Kompetenz des Schulpersonals, Genderaspekte in seinen Aufgaben und Handlungsbereichen zu erkennen und gleichstellungsorientiert zu bearbeiten.
Die Fachstelle bietet Workshops und Weiterbildungen für das Schulpersonal zu verschiedenen Themen der Gleichstellung an.
Der Input «Mädchen oder Junge – spielt das eine Rolle?» richtet sich an Eltern. Sie erfahren dabei, was Eltern dazu beitragen können, dass sich ihre Kinder möglichst frei von stereotypen Zuschreibungen entfalten können.
- Gleichstellung im Unterricht: Bewusst handeln
- Elternanlass «Mädchen oder Junge – spielt das eine Rolle?»
- Weiterbildung «Let's Move! Genderkompetenz im und durch Sport»
- Leitfaden und Weiterbildung «Häusliche Gewalt – was tun in der Schule?»
- Zwangsheirat: Weiterbildung «ja, ich muss…»
- Informationsbroschüre zu Regenbogenfamilien
- Trans Kinder in der Schule
Gleichstellung im Unterricht: Bewusst handeln
Workshop für Lehrpersonen und Schulteams
Geschlechterstereotype sind Vorstellungen davon, wie Mädchen und Jungen «sind». Sie umfassen verschiedenste Aspekte wie zum Beispiel das Aussehen, Eigenschaften, Fähigkeiten, Interessen, Vorlieben, etc. Geschlechterstereotype prägen unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Der Workshop informiert über die vielschichtigen Auswirkungen von Geschlechterstereotypen auf unsere Lebensgestaltung. Anhand von theoretischen Inputs sowie konkreten Beispielen aus ihrem Schualltag reflektieren die Teilnehmenden, wie sich (unbewusste) Geschlechterstereotypen auf das eigene Verhalten und dasjenige der Kinder auswirkt. Sie lernen, wie «Geschlechterfallen» vermieden oder entgegengewirkt werden kann.
Der Workshop richtet sich an Lehrpersonen, er kann aber auch für ganze Schulteams gebucht werden.
Elternanlass «Mädchen oder Junge – spielt das eine Rolle?»
Jedes Kind ist einzigartig – in seinem Aussehen, seinem Charakter, seinen Interessen, Vorlieben und Fähigkeiten. Und genau so soll es auch gefördert werden. Die Fachstelle unterstützt Eltern dabei, ihrem Kind die bestmöglichen Voraussetzungen für seine Entfaltung zu bieten.
Sie möchten an einem Elternanlass mehr darüber erfahren, wie das Geschlecht eines Kindes unser Verhalten beeinflusst und wie sich dies auf das weitere Leben auswirken kann? Wir zeigen Ihnen auf unterhaltsame Weise, wie sie Ihrem Kind optimale Chancen bieten – egal ob Mädchen oder Junge.
Das Angebot ist kostenlos.
Weiterbildung «Let's Move! Genderkompetenz im und durch Sport»
Der Mädchenanteil im (Vereins)Sport, insbesondere in traditionell «männlichen Sportarten» wie zum Beispiel Eishockey, Boxen oder Fussball, ist nach wie vor gering. «Let's Move» will Rahmenbedingungen schaffen und fördern, welche den Zugang von Mädchen und jungen Frauen zu Sport und körperlicher Aktivität erleichtern. Dies geschieht durch Aus- und Weiterbildung von Sportlehrpersonen, Trainer*innen und Funktionär*innen im Bereich Genderkompetenz und Gendersensibilisierung im Sport.
Die Weiterbildung besteht aus vier Modulen, die einzeln in sich abgeschlossen sind. Die Teilnehmenden erhalten beim Abschluss des jeweiligen Moduls ein Zertifikat. «Let's Move!» ist im Herbst 2022 mit Modul 1 gestartet. Die Durchführung von Modul 2 folgt im ersten Halbjahr 2023.
«Let's Move!» ist ein gemeinsames Projekt der Fachstelle für Gleichstellung mit dem Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern. «Let's Move!» ist Teil des Projekts «Atleta» des Sportamts der Stadt Zürich. «Atleta» hat zum Ziel, den Mädchenanteil im städtischen Vereinssport zu erhöhen.
Merkblatt «Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport»
Kinder und Jugendliche, die den gängigen Geschlechterstereotypen nicht entsprechen, die non-binär und/oder trans oder lesbisch, schwul oder bisexuell sind erleben im Sportkontext oft Ablehnung und Ausgrenzung.
Das «Ethik-Statut des Schweizer Sports» (2022) legt die Grundwerte für einen gesunden und fairen Sport fest. Es hält unter anderem fest, dass keine Person aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität diskriminiert werden darf. Wie können Sie als Kursleiter*in oder Trainer*in sicherstellen, dass alle Personen gleichberechtigt an Ihren Kursen / Trainings teilnehmen können und sich alle willkommen und sicher fühlen? Wie können Sie verhindern, dass Talente verloren gehen oder unentdeckt bleiben? Wie gestalten Sie einen professionellen und respektvollen Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Sport?
In diesem Merkblatt finden Sie Informationen und praktische Hinweise zum Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Freizeit- und Breitensport.
Leitfaden und Weiterbildung «Häusliche Gewalt – was tun in der Schule?»
Betreuungs- und Lehrpersonen nehmen oft als erste wahr, wenn es einem Schüler oder einer Schülerin nicht gut geht. Konzentrations- und Lernschwierigkeiten oder Entwicklungsverzögerungen können Folgen von häuslicher Gewalt sein. Der Leitfaden «Häusliche Gewalt – was tun in der Schule?» enthält in kompakter Form die wichtigsten Informationen für Lehr- und Betreuungspersonen. Er kann auf der Website der Fachstelle heruntergeladen oder in gedruckter Form kostenlos bestellt werden.
Schulen der Stadt Zürich können ergänzend zum Leitfaden ein Bildungsangebot buchen. Die Basis bildet der Film «Risikokinder – Bleibe stark, egal was passiert» zusammen mit einer Kurzdiskussion. Sie kann je nach Bedarf durch einen Fachinput, eine moderierte Diskussion und weitere inhaltliche Vertiefungen ausgebaut werden.
Leitfaden und Weiterbildung «Häusliche Gewalt – was tun in der Schule?»
Zwangsheirat: Weiterbildung «ja, ich muss…»
Ausbildungsverantwortliche und Lehrpersonen sind für Betroffene von Zwangsheirat oftmals wichtige Ansprech- oder Vertrauenspersonen ausserhalb der Familie. Möglicherweise sprechen Jugendliche die Angst vor einer drohenden Zwangsheirat direkt an, machen Andeutungen diesbezüglich oder zeigen plötzlich ein verändertes Verhalten. Wie können erste Anzeichen erkannt und adäquate Hilfe angeboten werden? Was ist zu beachten im Umgang mit Betroffenen und welche Hilfsangebote gibt es? Welche Rolle nehmen Ausbildungsbetriebe und Schulen ein?
Die Fortbildung «ja, ich muss…» vermittelt Hintergrundwissen zum Phänomen Zwangsheirat, klärt interne Handlungsabläufe und gibt einen Überblick über das Unterstützungsangebot. Sie richtet sich an Berufsbildungsverantwortliche, Lehrpersonen, SchulsozialarbeiterInnen, SchulleiterInnen, LeiterInnen Betreuung sowie andere Personen aus dem schulischen Umfeld.
Informationsbroschüre zu Regenbogenfamilien
Die traditionelle Mutter-Vater-Kind-Familie wird noch oft als gesellschaftliche Norm angesehen. Doch die Realität der Familienformen ist um einiges vielfältiger. Die Informationsbroschüre macht die Lebensrealitäten von Kindern und Eltern aus Regenbogenfamilien sichtbar hält Tipps und Informationen für Fachpersonen bereit.
Trans Kinder in der Schule
Juristische Expertise
Anfragen im Rahmen der Beratungs- und Vermittlungstätigkeit der Fachstelle zeigen, dass seitens des Schulpersonals Unsicherheiten im Zusammenhang mit trans Kindern in der Schule bestehen. Die meisten Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulsozialarbeitenden sind sich bewusst, dass es ein Grundrecht von trans Menschen ist, gemäss ihrer Geschlechtsidentität zu leben. Sie sind bestrebt, in der Schule die Bedingungen zu schaffen, damit trans Kinder dieses Recht wahrnehmen können. Nebst den Interessen des trans Kindes gilt es jedoch auch diejenigen seiner Eltern, der Mitschülerinnen und Mitschüler und deren Eltern zu berücksichtigen.
Die Rechtsprofessorin Andrea Büchler hat im Auftrag der Fachstelle eine Expertise zu trans Kindern in der Schule erarbeitet, die auf das Einzugsgebiet der Stadt Zürich zugeschnitten ist. Sie zeigt anhand von Fallbeispielen auf, wie mit den verschiedenen Bedürfnissen, Ansprüchen und Rechten der Beteiligten umgegangen werden kann.