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Neue Signaletik für die städtischen Friedhöfe

Medienmitteilung

Im März 2022 erhält der Friedhof Sihlfeld eine neue Signaletik. Ziel ist, die Orientierung und die Einbindung in Online-Kartendienste zu verbessern. Mit den Erkenntnissen aus dem Praxiseinsatz wird die Signaletik ab 2023 nach und nach auf allen städtischen Friedhöfen zum Einsatz kommen.

1. Februar 2022

Die Stadt Zürich betreibt 19 Friedhöfe, vom kleinen Kirchhof in Witikon mit einer Grösse von 0,2 Hektar bis zum mehr als 25 Hektar grossen Friedhof Sihlfeld. Die städtischen Friedhöfe unterschieden sich aber nicht nur in ihrer Grösse, sondern auch in ihren Charakteristiken, die durch die jeweilige Lage und die individuelle Geschichte geprägt sind. Heute sind Grabfelder und Friedhofsinfrastruktur nur sehr schwer zu finden und die Signaletik genügt heutigen Ansprüchen nicht mehr. 

Auswahl über Wettbewerb

Im Jahr 2019 wurde unter der Leitung des Signaletik-Experten der Hochschule der Künste Bern (HKB), Jimmy Schmid, ein Studienauftrag für die städtische Friedhof-Signaletik als Wettbewerb ausgeschrieben. Damit sollte eine einheitliche Signaletik gefunden werden, die sowohl für kleine als auch für mittlere und grosse Friedhöfe angewandt werden kann. Sie soll eine bessere Orientierung ermöglichen, gängigen Normen unter Wahrung der geschichtlichen Werte der einzelnen Friedhöfe berücksichtigen und zur hindernisfreien Orientierung von Menschen mit Behinderung beitragen. Unter den im Auswahlverfahren vorselektionierten vier Büros ging das «Design Studio m—d—buero» mit dem Projekt «Erinnerungslandschaften» als Siegerin hervor. Die sensible Reflexion mit der Örtlichkeit, die klar lesbaren Orientierungspläne mit ikonografischen Elementen sowie die klare Informationshierarchie wurden neben anderen Aspekten als gewinnbringend gewürdigt. Überzeugend war die Erschliessung von grossen und mittleren Friedhöfen über Hauptachsen sowie den neu geschaffenen «Friedhofplätzen». Die Friedhofplätze schaffen mit Erinnerungsgeschichten und ihren Namen zudem eine Identität in den grösseren Friedhöfen. Sie ermöglichen damit eine einfache Orientierung bei geringer Intervention sowie eine Integration in gebräuchliche Online-Kartendienste. Die Online-Orientierung direkt zum Einzelgrab wird jedoch erst im Rahmen der künftigen Ablösung der heutigen Gräberverwaltungssoftware angegangen werden können. Sie war darum auch nicht Gegenstand des Wettbewerbs.  

Erste Umsetzung im Friedhof Sihlfeld 

Die in der Zwischenzeit im Detail ausgearbeitete Signaletik wird ab März 2022 erstmals im Friedhof Sihlfeld umgesetzt – die Arbeiten dazu starten im Februar. Der Friedhof Sihlfeld stellt alleine wegen seiner Grösse und den unterschiedlichen Teilbereichen und Gebäuden die höchsten Anforderungen an die Orientierung. Mit der Umsetzung der Signaletik wird zudem auch die Zugänglichkeit der Kapelle im Friedhofbereich «D» über Rampen verbessert. Mit der Installation im Friedhof Sihlfeld sollen in den Jahren 2022 und 2023 Erfahrungen gesammelt werden, was gut funktioniert und welche Punkte noch justiert werden müssen. Erst nach diesen Erkenntnissen wird die Signaletik später auch auf anderen Friedhöfen eingesetzt werden. Die neuen Friedhofplätze und die Friedhofszugänge sollen nach der Installation auch in gebräuchlichen Online-Kartendienste eingetragen werden. Erweiternd dazu ist auch ein experimenteller Versuch aus dem Smart-City-Innovationskredit in Planung, bei dem mit sogenannten «Beacons» die Orientierung für Menschen mit starker Sehbeeinträchtigung verbessert werden soll. Die «Beacons» dienen dabei als kleine Bluetooth-Funkfeuer, die beispielsweise von einem Mobiltelefon erkannt werden und dadurch dessen Besitzerin und Besitzer leiten können. 

Die Entwicklung und die Installation der neuen Signaletik im Friedhof Sihlfeld wurde lange vorausgeplant. Dass die Installation in denselben Zeitraum fällt wie der Entscheid des Bezirksrats zur Einschränkung der Friedhofs-Öffnungszeiten, ist Zufall, und hat mit diesem Entscheid nichts zu tun.