Verkehrsunfallstatistik 2019: Mehr Verunfallte mit E-Bikes und E-Trottinettes
Im Jahr 2019 verunfallten in der Stadt Zürich bei polizeilich registrierten Verkehrsunfällen total 1462 Personen. Die Anzahl leichtverletzter Personen stieg auf den höchsten Wert seit 2003. Schwerverletzte gab es hingegen weniger als in der Vorjahresperiode. Sechs Menschen verunglückten tödlich.
Die Zunahme der Verletzten ist fast ausschliesslich auf das Unfallgeschehen beim Veloverkehr (inklusive E-Bike) zurückzuführen. Stiegen die Zahlen in den letzten Jahren markant, so war 2019 nur ein verhältnismässig kleiner Anstieg festzustellen. So verunglückten im Jahr 2019 555 Velofahrende (+14 zum Vorjahr; +108 zum Fünfjahresschnitt). Die Zunahme ist auf das E-Bike zurückzuführen. Mit diesem Verkehrsmittel verunfallten 29 Personen mehr als 2018 (91 Verunfallte) – während beim «normalen» Velo ein leichter Rückgang (-22) stattfand. Auffallend: Nur die Anzahl der Leichtverletzten nahm im Veloverkehr zu (+21 zum Vorjahr), hingegen weist die Statistik weniger Schwerverletzte aus (-6). Das heisst, dass die Verletzungsschwere im Veloverkehr geringer war als im Vorjahr.
Die Verbesserung der Verkehrssicherheit für den Veloverkehr ist folglich nach wie vor eine wichtige Aufgabe der Stadt Zürich. Dieses Ziel verfolgt der Stadtrat mit dem Strategieschwerpunkt «Sicher Velofahren». Es werden Massnahmen erarbeitet, mit denen die Velosicherheit verbessert werden kann. Die identifizierten Velounfallherde werden genau untersucht und saniert. Ergänzend soll mit Sensibilisierungsmassnahmen – wie etwa mit der Kampagne «Grosi an Bord» – auf unfallvermeidendes Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden hingewirkt werden.
Die Verkehrsunfallstatistik 2019 zeigt grundsätzlich keine starken Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Verunfallten stieg im Vergleich zum Vorjahr auf neu 1462 Personen (+13 zum Vorjahr; +79 im Fünfjahresschnitt). Dies ist der höchste Wert seit 2003. Die Zunahme ist auf den Anstieg bei den Leichtverletzten (+49 zum Vorjahr) zurückzuführen. Bei den Schwerverletzten hingegen ist ein Rückgang (-32 zum Vorjahr) festzustellen. Tendenziell sind die Unfallzahlen eher rückläufig – ausser im Veloverkehr, beim Tram und bei den E-Trottinettes. Im letzten Jahr starben in Zürich sechs Personen bei Verkehrsunfällen (drei Zufussgehende, zwei Velofahrende und ein Motorradfahrer).
47 Unfälle mit E-Tottinettes
Nach 2018 mit nur sechs Meldungen ist die Zahl der E-Trottinette-Unfälle stark angestiegen. Es wurden 47 Unfälle registriert. Bei 32 Unfällen handelte es sich um Stürze. In fünf Fällen ereignete sich ein Zusammenstoss mit Zufussgehenden. Zehnmal kollidierten E-Trottinette-Fahrende mit anderen Fahrzeugen. Bei diesen Unfällen zogen sich 44 Personen leichte und vier Personen schwere Verletzungen zu. Die Verletzungsschwere bei E-Trottinettes-Unfällen ist folglich eher gering.
Folgende weitere Erkenntnisse können aus der Verkehrsunfallstatistik gewonnen werden:
- 57 verunfallte Kinder stellen den tiefsten Stand seit 2015 dar – trotz Bevölkerungswachstum. Mit 14 auf dem Schulweg verunfallten Kindern weist die Statistik den tiefsten Stand seit zehn Jahren aus, obwohl neue Schulhäuser und entsprechende Schulwege entstanden.
- Es gab mit 320 Personen (-46 zum Vorjahr; -63 zum Fünfjahresschnitt) erneut weniger Verunfallte in Autos.
- Bei den Zufussgehenden wurde mit 227 Personen der tiefste Stand seit 2015 (-20 im Vergleich zu 2015) erreicht. Auch auf dem Fussgängerstreifen verunfallten weniger Personen (-19 zum Vorjahr).
- Es verunfallten weniger Personen im Seniorenalter (-24 zum Vorjahr).
Zürich, 11. März 2020