Sicht- und spürbare Verbesserungen auf Velorouten
Das Polizeidepartment und das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement haben im Jahr 2011 für Velofahrerinnen und Velofahrer in der Stadt Zürich erfreuliche Verbesserungen bei der Infrastruktur und Lückenschliessungen im Veloroutennetz vorgenommen. Neue Veloabstellplätze, eine Verkehrsregelungsanlage speziell für Velos, zusätzliche Markierungen und Signalisationen sowie eine Routenwahl-App unterstreichen die Anstrengungen, den Veloverkehr in der Stadt Zürich zu fördern. Zudem fliessen die Anliegen der Bevölkerung in die Planung weiterer Veloprojekte stärker ein.
Seit Kurzem profitieren die Velofahrenden von der verbesserten Veloführung zwischen der Badenerstrasse und dem General-Guisan-Quai. Auf der 1,7 Kilometer langen Strecke wurden im Sinne des Programms «Velo 12» über 50 einfache, aber wirkungsvolle Massnahmen umgesetzt, damit das Velofahren sicherer und komfortabler wird: Radstreifen wurden markiert oder bestehende wurden erneuert, zusätzliche Piktogramme dienen der optischen Veloführung, neue Wegweisungen mit Zielangaben vermitteln wichtige Informationen und Softwareanpassungen bei Verkehrsregelungsanlagen erfolgten zugunsten des Veloverkehrs.
Bereits im Frühjahr 2011 hat die Dienstabteilung Verkehr die Route zwischen der Hardstrasse via Heinrichstrasse und Hauptbahnhof in Richtung Zollikon für Velofahrende besser erkennbar gemacht und Lücken geschlossen. Um eine bessere Sichtbarkeit der Velospuren zu erzielen, wurden unter anderen konfliktträchtige Abschnitte versuchsweise mit roten Einfärbungen versehen. Um einem Bedürfnis der Velofahrenden gerecht zu werden, wurde zudem die Haltestelle Opernhaus für den Veloverkehr geöffnet. Dank dem Einsatz innovativer Technologien – ein sogenanntes «Traffic Eye», eine Spezialkamera, erfasst die herannahenden Velos – erhalten die Velofahrenden baldmöglichst durch eine Lichtsignalanlage frei Fahrt und können die Haltestelle sowie die Kreuzung sicher passieren. Somit ist die kürzeste Verbindung zwischen dem Seefeld und der Innenstadt legal befahrbar.
Mit dem App die schnellste oder attraktivste Route finden
In den Kreisen 1, 2, 4, 7 und 8 wurden vom Tiefbauamt Unebenheiten auf Velorouten erfasst und passende Massnahmen geplant. Im Kreis 2 wurden diese bereits umgesetzt, im Kreis 7/8 zu einem kleineren Teil. Diese Arbeiten werden kontinuierlich weiterverfolgt. Mit dem Ende der Sanierung Hardbrücke ist auch eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für die Velofahrenden verbessert worden. In Zürich-West sind neu breite Fuss- und Velowege auf beiden Seiten entlang der Pfingstweidstrasse entstanden und in Wiedikon pedalt es sich auch besser auf dem neuen Veloweg in der Zweierstrasse. Bei den Bahnhöfen Altstetten und Tiefenbrunnen wurden neue Veloabstellplätze geschaffen. Der Bahnhof Altstetten erhielt 50 zusätzliche, gedeckte doppelstöckige Abstellplätze. In Tiefenbrunnen wird gerade eine neue, verbesserte Velo-Box getestet. Die Velo-Box bietet 24 abschliessbare, gedeckte Veloabstellplätze zur Miete. Wie man auf Velowegen von Veloabstellplatz zu Veloabstellplatz kommt, zeigt der Mobilitätsplan. Das Tiefbauamt hat im Herbst 2011 den Plan «MAP Zürich» neu aufgelegt, mit empfohlenen Velorouten und ergänzenden Verbindungen, die sich sowohl für den Arbeitsalltag als auch für die Freizeit nutzen lassen. Wer lieber eine elektronische Variante hat, lässt sich mit dem Velo-Routenplaner direkt im Internet oder unterwegs im iApp «ZüriPlan» die schnellsten oder attraktivsten Routen fürs Velo aufzeigen.
Erfolgreiche Veloprüfung während der Schulzeit
Einen gelungenen Versuch, vermehrt Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse zur Teilnahme an der Veloprüfung zu motivieren, haben die Schulinstruktion der Stadtpolizei und das Schul- und Sportdepartement durchgeführt. Erstmals wurde in Zürich-Höngg die Veloprüfung während der Schulzeit abgehalten. Mit Erfolg: 94 Prozent der Schülerinnen und Schüler beteiligten sich. Bei den traditionellen Veloprüfungen jeweils am Samstag nehmen jeweils zwischen 45 und 50 Prozent teil. Aufgrund dieser positiven Resonanz finden im nächsten Jahr sowohl in Wollishofen als auch in Höngg Veloprüfungen zur Schulzeit statt.
Weitere Verbesserungen stehen vor der Ausführung
Mit dem Ziel, den Veloverkehr in der Stadt Zürich zu fördern und die Sicherheit zu erhöhen, erfolgen bereits im nächsten Frühling weitere sicht- und spürbare Aufwertungsmassnahmen. Beim Hauptbahnhof wird im Bereich der Zollstrasse eine neue doppelstöckige Abstellanlage mit 180 Plätzen gebaut. Auf vier Routen mit einer Gesamtlänge von 10,4 Kilometern sind eine Verbesserung und ein Ausbau der Veloinfrastruktur vorgesehen. Für Verbes-serungsmassnahmen auf weiteren Routen und an Örtlichkeiten laufen derzeit die Planungsarbeiten. Nach Möglichkeit erfolgen die Ausführungen ebenfalls noch im Jahre 2012.
Die Sichtbarmachung von Velowegen gehörte auch zu den 250 aufgezählten Anliegen und Wünschen am Veloideen-Workshop, der am 25. September 2011 im Rahmen der Aktionstage Zürich Multimobil vom Tiefbauamt durchgeführt wurde und allen Interessierten offenstand. Die Stadtratsmitglieder Ruth Genner und Daniel Leupi sowie rund 200 Personen aus der Bevölkerung besuchten den Workshop. Dabei wurden folgende Hauptanliegen herauskristallisiert: mehr durchgehende, genügend breite und möglichst abgesetzte Velowege sollen entstehen sowie Markierung, Signalisation und Verkehrssteuerung stärker auf die Bedürfnisse der Velofahrenden ausgelegt werden. Diese Anliegen der Bevölkerung werden in die Planung weiterer Veloprojekte einfliessen.
Masterplan im nächsten Jahr
Um die Förderung des Veloverkehrs voranzutreiben, wird derzeit unter der gemeinsamen Leitung des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements und des Polizeidepartements der «Masterplan Velo» ausgearbeitet. Dieser Masterplan, der vor allem konkrete Zielsetzungen und Massnahmen beinhaltet, wird vom Stadtrat im Laufe des Jahres 2012 vorgestellt.