Es hat gekracht - historische Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen
In welchem Jahr gab es am meisten Verkehrsunfälle? Welche Jahrgänge waren in den letzten 15 Jahren am häufigsten in Personenwagenunfälle in der Stadt Zürich verwickelt? In welchem Alter sind Velofahrende besonders gefährdet? Diese und weitere Fragen beantworten die Dienstabteilung Verkehr und Statistik Stadt Zürich in einer gemeinsamen Publikation.
Seit 1905 werden Verkehrsunfälle in der Stadt Zürich statistisch erfasst. Die Verkehrsunfallauswertung der Dienstabteilung Verkehr hat in Kooperation mit Statistik Stadt Zürich einige interessante Aspekte zusammengetragen. So war 1970 mit beinahe 11000 Verkehrsunfällen das folgenschwerste Jahr auf Zürichs Strassen. Am meisten Todesopfer (82 Personen) zu beklagen gab es im darauffolgenden Jahr. Seither haben die Verkehrsunfall- und Opferzahlen stetig abgenommen. Zurückzuführen ist dies (unter anderem) auf Faktoren wie neue Ge-setze, verbesserte Fahrzeugtechnik, medizinische Fortschritte, schnellere Erreichbarkeit der Unfallstelle und den Ausbaustandard der Strassen.
1926: Jedes zweite Auto in Unfall verwickelt
Betrachtet man den so genannten Motorisierungsgrad (Anzahl Personenwagen/1000 Einwohner), lässt sich festhalten, dass der Strassenverkehr in der Stadt Zürich eigentlich immer sicherer wurde. So ereigneten sich beispielsweise 1926 rund 2000 Unfälle, heute sind es pro Jahr rund 4000. Dabei hat sich die Einwohnerzahl jedoch fast verdoppelt, und die Anzahl der zugelassenen Personenwagen sogar verfünfzigfacht! Ein weiteres bemerkenswertes Detail: Während und kurz nach dem zweiten Weltkrieg erreichten die Unfallzahlen ihren Tiefststand.
Ebenfalls interessant ist die Unfallbeteiligung. Nimmt man einmal an, dass nur in Zürich zugelassene Fahrzeuge an Unfällen beteiligt wären, so waren 1926 statistisch gesehen fast die Hälfte aller zugelassenen Personenwagen in einen Verkehrsunfall verwickelt. Heute dagegen sind es nur etwas über fünf Prozent.
Mehr Männer der Jahrgänge 1964 bis 1968 sind an Autounfällen beteiligt
Betrachtet man das Alter der an Unfällen beteiligten Personen, so fällt auf, dass Zufussgehende, die jünger als 25 Jahre alt sind, am häufigsten verunfallen. Beim Veloverkehr sind Personen im Alter zwischen 25 und 30 Jahre besonders oft involviert. Bei den Autofahrenden nimmt die Unfallhäufigkeit ab dem 35. Altersjahr ab. Betrachtet man die Unfallbeteiligung verschiedener Altersklassen über einen Zeitraum von 15 Jahren (1993 bis 2008), zeigt sich, dass männliche Personen der geburtenstarken Jahrgänge 1964 bis 1968 besonders oft in-volviert sind.
Punkto Verkehrssicherheit schneidet die Stadt Zürich im europäischen Vergleich (im Strassenverkehr getötete Personen/100000 Einwohner) der Jahre 2003 bis 2007 sehr gut ab und liegt auf Rang 5. An der Spitze steht Oslo, vor Stockholm, Berlin und Helsinki. Bern, als zweite erfasste Schweizer Stadt, rangiert auf Position 11.
Zürich, 21. Januar 2010